AboAbonnieren

Kölner CDUMandl löst Petelkau als Parteichef ab – und beerdigt „Zukunft jetzt“

Lesezeit 2 Minuten
Sieger und Verlierer: Bernd Petelkau (links) gratuliert Karl Alexander Mandl zur Wahl zum neuen Parteivorsitzenden.

Sieger und Verlierer: Bernd Petelkau (links) gratuliert Karl Alexander Mandl zur Wahl zum neuen Parteivorsitzenden der Kölner CDU.

846 stimmberechtigte CDU-Mitglieder wählten am Samstag in der Messe ihren neuen Vorsitzenden – am Ende gewann Herausforderer Karl Alexander Mandl.

Nach elf Jahren ist Bernd Petelkau (58) nicht mehr Vorsitzender der Kölner CDU: Petelkau unterlag am Samstagnachmittag im Kristallsaal der Kölner Messe seinem Herausforderer Karl Alexander Mandl (50) von der parteiinternen Initiative „Zukunft jetzt“. Mandl holte 460 Stimmen, Petelkau 386. Das sind 54,37 Prozent. Petelkau war seit 2012 Vorsitzender der Kölner CDU, jetzt ist für ihn Schluss.

CDU Köln: Bernd Petelkau bleibt Vorsitzender der Fraktion

Er bleibt aber gewählter Vorsitzender der Fraktion im Stadtrat bis zur Kommunalwahl 2025. Das Amt hat Petelkau seit 2014 inne und er hatte schon im Vorfeld angekündigt, es im Falle einer Niederlage nicht abzugeben.

Im zweiten Anlauf hat es „Zukunft jetzt“ damit geschafft, Petelkau zu stürzen. Im September 2021 hatte er sich knapp mit 52 zu 48 Prozent durchgesetzt. Die Aufforderung des damaligen Versammlungsleiters Karsten Möring, die zwei Lager zu einen, hatte danach nicht funktioniert.

Alles zum Thema Bernd Petelkau

Am Ende des Parteitages beerdigt Mandl die Initiative „Zukunft jetzt“, „weil die Partei ja jetzt eine Zukunft hat“. 2021 war sie an die Öffentlichkeit gegangen und hatte seither Petelkau hart kritisiert für seine Doppelrolle als Partei- und Fraktionschef.

Nach Wahl von Alexander Mandl: Was passiert bis zur Wahl 2025?

Für die CDU dürfte es mit Blick auf die Kommunalwahl 2025 eine der wichtigsten Fragen sein, ob Mandl als Parteichef und Petelkau als Fraktionschef nach den vielen Vorwürfen der vergangenen Jahre einen vernünftigen Arbeitsmodus finden. Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz sagte: „Spätestens heute Abend oder morgen Früh müssen die innerparteilichen Auseinandersetzungen beendet sein.“ Er nannte „Zukunft jetzt“ einen Sonderverein.

„Zukunft jetzt“ hatte vor allem Petelkaus Machtkonzentration kritisiert, ihn verbal teils extrem hart angegriffen. Sie sieht die Ursache für die vier aufeinanderfolgenden Wahlniederlagen der CDU vor allem im mangelnden Profil der Kölner CDU, das geht ihrer Meinung nach durch die Zusammenarbeit im Mehrheitsbündnis im Stadtrat mit Grünen und Volt verloren. Beispielsweise bei der Kommunalwahl 2020 hatte die CDU mit 21,49 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis eingefahren.