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Kölner Clubs über mögliche Öffnungen„Manche überlegen, nur für Geimpfte zu öffnen“

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In Köln ist das Nachtleben nach langer Corona-Pause wieder gestartet.

Köln – Claudia Wecker, Chefin des Studentenclubs „Das Ding“, war überhaupt nicht erfreut, als NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann vor gut zwei Wochen verkündete, die Clubs dürften bei der sogenannten Inzidenzstufe 0 (einer Inzidenz bis 10) quasi sofort öffnen statt erst Anfang September.

„Schade, dass Herr Laumann das einfach so raushaut, denn viele Leute hören nur das und informieren sich nicht richtig weiter. Wir brauchen einen Vorlauf von vier bis sechs Wochen“, sagt Wecker. Da sich der Inzidenzwert in Köln mittlerweile im Anstiegstrend befindet, ist die vorgezogene Öffnungsperspektive aktuell für Köln de facto keine. Dennoch sei sie im Internet angefeindet worden, so Wecker: „Uns wurde unterstellt, dass wir zu blöd sind und dass wir nur Staatsgeld einkassieren wollen. Ich verstehe den Frust der Menschen, aber nach 17 Monaten kann man nicht innerhalb kürzester Zeit öffnen.“

Chefin des Kölner Clubs „Das Ding“ will Anfang September starten

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Claudia Wecker

Die Clubchefin plant mit einem Start Anfang September: Die Vorbereitungen seien komplex. Gerade in einer Disco brauche es eine anständige Lösung in Sachen Luftqualität: Erst im Juni habe der Dehoga, der Hotel- und Gaststättenverband NRW, Empfehlungen für bestimmte Luftfilter gegeben. „Das war eine Investition in sechsstelliger Höhe, da geht man lieber auf Nummer sicher.“ Auch ein bargeldloses Kassensystem müsse installiert werden. Und wenn das Hygienekonzept final stehe, müsse man die genaue Coronaschutzverordnung abwarten, denn bisher gebe es nur die vage Formulierung, dass Clubs ab dem 27. August schon bei einer Inzidenz von unter 35 starten könnten.

Schließlich müssten die kommunalen Behörden dem Konzept noch zustimmen; hier hätten städtische und Landesvorgaben auch schon divergiert. Insgesamt findet Wecker es also vernünftig, zu warten und auf die fortschreitende Impfkampagne zu hoffen. Sie ist sich sicher: „Die Inzidenz wird in ein paar Monaten eine untergeordnete Rolle spielen. Wir propagieren die 3Gs.

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Und wenn es ein Impfangebot für alle gegeben hat und Karenzzeit verstrichen ist, sollte es in der Eigenverantwortung der Menschen liegen.“ Was die Clubchefin wütend macht, sind die illegalen Tanzveranstaltungen. „Die Situation ist schlimmer als im Vorjahr, es herrscht eine Schieflage: Es gibt unfassbar viele verantwortungsvolle Gastronomen und leider mittlerweile viele, die einen schnellen Euro machen wollen. In den als Brauhäusern getarnten Clubs gibt es dann mehrere Hundert Leute ohne Maske und Abstand.“

Ganz legal öffnete zuletzt etwa in Mönchengladbach oder Münster manch ein Club. Christoph Becker, Vorsitzender der Dehoga Nordrhein, befürwortet die früheren Öffnungen. „Jetzt sind die Inzidenzen noch so niedrig wie nie. Warum bis September warten? Bis dahin können wir Erfahrungen sammeln. Eine der größten Herausforderungen ist, die Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zu holen, die Lager wieder aufzufüllen. Das geht nicht auf Knopfdruck“, so Becker.

Kölner Klubkomm: Clubs sind zwiegespalten

Mankel Brinkmann, Vorsitzender der Klubkomm, hätte sich auch gewünscht, dass man die Clubs rechtzeitig vorwarnt. „Die Ankündigung von Herrn Laumann war eine absolute Überraschung für uns.“ Die im Verband der Kölner Clubs und Veranstalter vereinten Spielstätten seien „skeptisch und zwiegespalten“: „Natürlich freuen wir uns über einen Lichtstreifen am Horizont. Aber in anderen Ländern, die das Nachtleben geöffnet haben wie die Niederlande, die nun wieder herunterfahren, sind die Zahlen wieder gestiegen. Unser Ziel ist weiterhin, die Pandemie mit Impfungen zu bekämpfen.“

Und dennoch stellt sich auch Brinkmann auf eine Öffnung seines Club Bahnhof Ehrenfeld im Herbst ein. Denn die Überbrückungshilfe III liefe gerade aus und auch wenn es mündliche Zusagen gebe, diese zu verlängern, sei noch nichts offiziell. Zudem ende die Kurzarbeit Stand jetzt im September: „Wir sind aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, Veranstaltungen zu planen“, so Brinkmann. „Manche überlegen, dann nur für Geimpfte zu öffnen.“

Kölner Club Subway plant auch schon einzelne Konzerte und Partys

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Melanie und Marcell Birreck vom Subway in der Aachener Straße

Marcell Birreck, Betreiber des „Subway“ im Belgischen Viertel, und seine Frau Melanie buchen gerade auch Konzerte und Partyveranstaltungen für den Herbst – mit Kapazitätsbeschränkungen sowie flexiblem Mobiliar, das Abstände garantieren soll. Alles unter Vorbehalt. Bezüglich der Personalsituation zeigt sich Birreck optimistisch: „Wir haben ein Kernteam, mit dem wir über die ganze Zeit in Kontakt standen. Auch wir haben aber auch von Minijobbern gelebt.“

Trotz des allgemeinen Personalmangels in der Gastronomie glaubt Birreck, dass sich Aushilfen auch kurzfristig rekrutieren lassen werden. Cluböffnungen zum jetzigen Zeitpunkt empfindet er als „merkwürdig“. Trotzdem freut er sich, wenn es endlich wieder losgehen kann. „Jedes Mal wenn ich den Club gehe, ist es ein Stich ins Herz.“