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Kölner Dom-GeschichtenWoran man erkennt, dass Bauleute immer viel getrunken haben

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Die Siegburger Werkstätten stellten Keramikkrüge und -becher

Köln – In zwei Vitrinen links und rechts des „Domlochs“ in den Ausgrabungen unter der Kathedrale sind allerlei Fundstücke ausgestellt, die bei den Arbeiten entdeckt wurden. Es handelt sich nur um einen winzigen Teil der Ausbeute. Für die Auswahl haben wir uns auf besonders interessante oder aussagekräftige Stücke konzentriert. Zum Beispiel stammen die zu einem kleinen Haufen getürmten Scherben in der linken Vitrine allesamt aus dem Loch.

Es sind Reste irdener Trinkgefäße, was zeigt: Auf Baustellen wurde schon immer viel getrunken. Ist ja auch ein staubiges Geschäft. Bei einem Besuch in Magdeburg, wo zeitgleich mit unseren Grabungen ähnliche Arbeiten im Gange waren, habe ich den dortigen Kollegen gefragt, ob sie auch so viele Trinkgefäße gefunden hätten. Sein „Nein“ veranlasste mich zu dem boshaften Kommentar, das Leben im Osten sei eben immer schon ein bisschen herber gewesen.

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In Wahrheit haben auch die Magdeburger Bauleute ordentlich getrunken – aber aus hölzernen Gefäßen, und die sind samt und sonders verrottet, anders als in Köln, wo die Siegburger Werkstätten Keramikkrüge und -becher für kleines Geld herstellten.Aufgezeichnet von Joachim Frank

Bücher und Führungen

Eine Sammlung der schönsten Domgeschichten aus Geschichte und Gegenwart haben Barbara Schock-Werner und Joachim Frank unter dem gleichnamigen Titel im DuMont-Buchverlag veröffentlicht:Domgeschichten. Mit der Dombaumeisterin a.D. durch die Kölner Kathedrale, 176 Seiten mit zahlreichen Fotos von Csaba P. Rakoczy, Köln 2020,18 Euro.

Den besten Überblick über die Ausgrabungen unter dem Dom gibt der Band:Georg Hauser: Schichten und Geschichte unter dem Dom. Die Kölner Domgrabung (= Meisterwerke des Kölner Doms Band 7, herausgegeben von Barbara Schock-Werner und Rolf Lauer), Verlag Kölner Dom 2010,91 Seiten, 15 Euro.

Wenn Sie an einer Führung durch die Ausgrabungen interessiert sind, finden Sie die entsprechende n Informationenunter:www.domfuehrungen-koeln.de/ausgrabung