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Drach-ProzessAudi angezündet – Geldkoffer war zu groß für den Kofferraum

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Brennendes Fluchtauto

Die Täter flüchteten in einem schwarzen Audi, der kurz darauf brennend in Porz-Eil gefunden wurde.

Köln – Im Prozess gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach hat das Landgericht Köln am Mittwoch drei Mitarbeiter des Kölner Grünflächenamtes zu einem Fahrzeugbrand befragt. Außerdem ging es um einen durch eine Grünanlage rasenden Audi.

Räuber vom Flughafen Köln/Bonn zünden Fluchtauto an

Zu dem Brand war es im März 2019 kurz nach einem Raubüberfall auf einen Geldtransporter am Flughafen Köln/Bonn gekommen, der auch Drach zur Last gelegt wird. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es sich um das Fluchtfahrzeug der Räuber handelte, das diese in Brand gesteckt haben sollen.

Die Mitarbeiter des Grünflächenamtes, die am Morgen des Tattages in einer Kleingartenanlage gearbeitet hatten, berichteten von dem Auto, das mit hoher Geschwindigkeit über einen Fußweg durch die Grünanlage gerast sei. „Wir waren total baff, so ist der da durch geheizt“, sagte ein 42-Jähriger.

Zudem war zwei Zeugen die offene Kofferraumklappe aufgefallen. Aufnahmen einer Überwachungskamera am Flughafen hatten gezeigt, dass die Räuber den Kofferraum ihres Fluchtwagens wegen eines erbeuteten Geldkoffers nicht hatten schließen können. Offenbar war der Geldkoffer zu groß.

Zeugin berichtet von zwei maskierten Männern

Eine Frau berichtete, wie sich zwei „schwarz gekleidete und maskierte Männer“ vom Brandort entfernt hätten. Sie beschrieb die Statur der Männer als „groß, schlank und sportlich“. Eine Beschreibung, die äußerlich auf Drachs Mitangeklagten zutreffen könnte, aber nicht unbedingt auf den eher untersetzten Drach selbst.

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Drachs Verteidiger Andreas Kerkhoff hatte die Vorwürfe für seinen Mandanten bereits im Vorfeld des Prozesses bestritten und einen Freispruch als Ziel ausgegeben. Eine DNA-Mischspur an einem Fluchtauto soll Drach belasten, ferner rechnen ihm die Ermittler offenbar einen auf Überwachungsvideos zu sehenden „Watschelgang“ eines Täters zu.

Drach soll insgesamt 230.000 Euro erbeutet haben

Drach werden in dem Prozess insgesamt vier Raubüberfälle in Köln, Frankfurt am Main und im hessischen Limburg zur Last gelegt. Neben besonders schwerem Raub wirft die Staatsanwaltschaft dem 61-Jährigen versuchten Mord vor, weil Drach auf zwei Geldboten geschossen haben soll. Insgesamt sollen rund 230.000 Euro erbeutet worden sein.

1996 hatte Drach den Tabakkonzern-Erben Jan Philipp Reemtsma entführt und gegen Lösegeld wieder frei gelassen. Drach war hierfür zu vierzehn Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. (hpu, dpa)