In der Diskussion um das Vergabeverfahren der Deutzer Kirmes unterbreiten Kölner Schausteller ein Gesprächsangebot an die Stadt.
Brief an Stadt KölnSchausteller fordern außergerichtliche Lösung für Deutzer Kirmes
Die Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS) fordert in einem Brief an Athene Hammerich, Leiterin des Kölner Ordnungsamtes, eine außergerichtliche Lösung in der Diskussion um die Ausrichtung der Deutzer Kirmes für das Jahr 2024.
In dem Brief vom 31. Oktober, der dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, heißt es: „Die Zeit eilt, da wir bis zum 7. November gezwungen sind, entsprechend Klage einzureichen, soweit wir keine außergerichtliche Einigung finden.“ Den Rechtsweg wolle die GKS jedoch nur ungern bestreiten. Das geht aus dem Schreiben hervor, das auch an Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und Stadtdirektorin Andrea Blome adressiert ist.
Die GKS richtet das Kölner Herbstvolksfest seit rund 50 Jahren in Deutz aus. Wie berichtet, plant die Stadt Köln für das nächste Jahr, den Auftrag an einen anderen, privaten Veranstalter zu vergeben. Ab 2025 soll es ein neues Verfahren geben, die Organisation der Kirmes soll dann für fünf Jahre vergeben werden.
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Bis zum 7. November können Rechtsmittel eingelegt werden
Die Absage an die Kölner Schausteller für das Jahr 2024 irritierte nicht nur die GKS. Auch Politiker kritisierten das Vergabeverfahren unter anderem in der Ratssitzung in der vergangenen Woche. Dort nahmen sie insbesondere die Stadtverwaltung in die Verantwortung. Grünen-Politiker Manfred Richter bezeichnete das Prozedere im Rat als „hochseltsamen Vorgang“. FDP-Ratsherr Volker Görzel sagte: „Das ist das Gegenteil von fair, das ist das Gegenteil von transparent und das ist das Gegenteil von nachvollziehbar.“
Nun haben die Kölner Schausteller der Stadtverwaltung vorgeschlagen, kurzfristig ins Gespräch zu kommen. Das „bis dato kooperative Miteinander“ wollen sie auch in Zukunft weiter fortführen, heißt es in dem Brief.
Redebedarf gebe es in zweierlei Hinsicht: Zum einen liege der Vorwurf eines Formfehlers in den Bewerbungsunterlagen nicht vor – dieser soll es gewesen sein, der zur Neuvergabe der Kirmes-Ausrichtung an einen anderen Veranstalter führte. Zum anderen sei die GKS bislang „ein zuverlässiger und seriöser Organisator“ gewesen. In den vergangenen Jahren hätte die Genossenschaft nach eigenen Angaben knapp 500.000 Euro in das Gelände investiert.
Einen möglichen Terminvorschlag von der Stadt habe die GKS bis Donnerstagabend noch nicht erhalten, hieß es auf Anfrage.