Ein Großteil des Kölner Stadtrats fordert eine Absage des Konzerts von Roger Waters in der Lanxess-Arena – doch die Politik hat ein Problem dabei.
Kölner Rat über Roger Waters„Keine Bühne für Antisemiten!“
Ein Großteil des Kölner Stadtrats hat wie angekündigt die Geschäftsführung der Lanxess-Arena aufgefordert, das Konzert des umstrittenen Musikers Roger Waters am 9. Mai abzusagen. Den Offenen Brief haben Grüne, CDU, SPD, FDP, Volt sowie Ngoc Gabriel von den Klimafreunden und Thor Zimmermann (Wählergruppe Gut) unterzeichnet und am Dienstag (21. Februar) an die Arena-Verantwortlichen gesendet.
Das Thema kocht in diesen Tagen wieder auf, denn in Frankfurt haben sich Stadt und Land nun geeinigt: Dort soll das Konzert des Pink-Floyd-Mitgründers abgesagt werden.
Im Offenen Brief aus Köln heißt es: „Wir reagieren mit Unverständnis auf die Haltung des Konzert-Veranstalters FKP Scorpio, der Waters eine Bühne ermöglicht, und fordern die Geschäftsführung der Lanxess-Arena auf, alles dafür zu tun, um das Konzert noch zu verhindern.“ Die Politiker werfen Ex-Pink-Floyd-Mitglied Waters unter anderem Antisemitismus vor. Sie schreiben zudem: „Zuletzt sorgte er auch durch auffallend Russland-nahe und verschwörungstheoretische Äußerungen mit Blick auf den Ukraine-Krieg für Schlagzeilen.“
Die Arena ist allerdings eine privat geführte Halle, der Rat hat keinen unmittelbaren Einfluss. Arena-Chef Stefan Löcher hatte in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass der örtliche Veranstalter der Vertragspartner sei.
Die Prüfung des Vertrages durch eine Anwaltskanzlei habe ergeben, dass es derzeit keine rechtliche Basis für eine außerordentliche Kündigung des Mietverhältnisses gebe. Daran hat sich laut eines Arena-Sprechers nichts geändert. (mhe)