Eine Mehrheit für einen Stadtbahn-Tunnel zwischen Heumarkt und Aachener Weiher sucht die CDU nach wie vor. Neue Visualisierungen sollen nun helfen.
Fraktion hält an Abstimmung 2024 festKölner CDU stellt neue Visualisierungen der Ost-West-Achse vor

So könnte die Aachener Straße aussehen, wenn ein Tunnel für die Stadtbahn unter ihr gebaut würde: Die CDU hat neue Visualisierungen einer ausgebauten Ost-West-Achse veröffentlicht.
Copyright: CDU-Fraktion Köln / HH Vision
Die Kölner CDU-Fraktion hat neue Visualisierungen der zwei Optionen der erweiterten Ost-West-Achse erstellen lassen. Grundlage sei die Planung, die die Verwaltung als Beschlussvorlage dem Stadtrat vorgelegt hat. Die Fraktionen müssen über eine Tunnellösung für den künftigen Verlauf der Stadtbahn zwischen Heumarkt und Aachener Weiher oder einer erweiterten oberirdischen Verkehrsführung entscheiden.
Die CDU wolle mit Flyern der neuen Bilder für den von ihr präferierten Tunnel werben. Sie sollen deutlich vermitteln: Der Tunnel ist attraktiv, der oberirdische Ausbau ist unattraktiv. Ihre Aktion wende sich zum Beispiel an Ladeninhaber, die sich vor Jahre andauernden Baustellen vor ihren Geschäften sorgten, sagte Teresa De Bellis-Olinger, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion.
So könnten Aachener Straße und Neumarkt in Zukunft aussehen
Zu sehen sind im Ausschnitt der Aachener Straße breite Bürgersteige mit zahlreichen Stühlen ansässiger Cafés. Im Flyer ist der Abschnitt als „Kultur- und Gastronomieboulevard“ betitelt. „Durch den Bau des Tunnels entstehen diese Gestaltungsmöglichkeiten auf dem Neumarkt, Rudolfplatz und der Aachener Straße“, sagte Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz. Im Fall des oberirdischen Ausbaus der Verkehrsachse sind hauptsächlich zwei Stadtbahntrassen mit grünem Gleisbett gezeigt.
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Visualisierung der CDU-Fraktion: Die Aachener Straße im Fall eines oberirdischen Ausbaus der Ost-West-Achse.
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Die andere visuelle Gegenüberstellung greift den Neumarkt auf. Im Fall des Tunnels ist der Platz rundum von Bäumen gesäumt, die Variante des oberirdischen Ausbaus zeigt eine viergleisige ÖPNV-Haltestelle auf einem Teil des Neumarkts. De Bellis-Olinger sagte: „Verzichten wir auf den Tunnel, entsteht oberirdisch Chaos: Bahnen, Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und Lieferverkehr müssen sich den engen Platz in einer historisch gewachsenen Stadt teilen.“

Visualisierung des Neumarkts mit einem Tunnel für die Stadtbahn.
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Visualisierung des Neumarkts mit einer oberirdisch ausgebauten Verkehrsachse.
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Nach wie vor gibt es keine Mehrheit für eine der beiden Lösungen, die die Stadtverwaltung seit Jahren durchplant. Die CDU weiß die FDP bei der Tunnellösung auf ihrer Seite. Grüne und Linke sind für den oberirdischen Ausbau. Die Volt-Faktion gab bisher keine eindeutige Meinung ab, eine Mehrheit der Parteimitglieder hatte für einen oberirdischen Ausbau gestimmt. Kienitz sagte am Donnerstag, die Fraktion halte dennoch weiter daran fest, über den Beschluss in der kommenden Ratssitzung am 1. Oktober oder spätestens der nächsten im November abstimmen zu wollen.
Noch keine Mehrheit im Kölner Stadtrat für oder gegen den Tunnel gefunden
Für eine Mehrheit bräuchte die CDU unter anderem noch die Stimmen der SPD, die sich zuletzt für keine der beiden Varianten ausgesprochen hatte. Stattdessen befürwortet sie eine dritte Idee, die vor sechs Jahren schon einmal diskutiert wurde. Die SPD will einen längeren Tunnel, der vom Heumarkt weiter unter dem Rhein ins Rechtsrheinische führt. Mit der SPD habe Kienitz in der Sommerpause im engen Austausch gestanden, sagte er.
Zwar wolle seine Fraktion die ausgearbeitete Beschlussvorlage mit den zwei Varianten nicht grundlegend verändern. Einen möglichen weiteren Ausbau der Ost-West-Achse Richtung Deutz sowie zur Universitätsstraße könne man aber klären, sobald im ersten Schritt der durchgeplante kürzere Tunnel beschlossen sei, sagte er.