Im Jahr 2023 feiert der Kölner Dom das 775. Jubiläum der Grundsteinlegung. Zu diesem Anlass fertigt eine Papierfabrik Reliefs vom Dom an.
Mehr als nur ein Blatt PapierKölner Dom bekommt Relief zum Jubiläum
Hans-Wilhelm Hambloch spricht nicht ohne Ehrfurcht von dem Papier, das seine Firma für den Zentral-Dombau-Verein (ZDV) hergestellt hat: „Das ist nicht einfach nur ein Blatt, da steckt Handarbeit dahinter“, sagt der Geschäftsführer der Papiermanufaktur Zerkall im Kreis Düren. Vier Tage dauere es, bis so ein Kunstwerk vollendet sei.
Es sind genau 186 aufwändig gerahmte Blätter aus handgeschöpftem und ungeleimtem Büttenpapier, die der Dombau-Verein ab jetzt verkauft, um Geld für die Erhaltung des Kölner Doms einzunehmen. Anlass ist die Grundsteinlegung des Kölner Doms, die sich 2023 zum 775. Mal jährt. Auf den Bögen zeichnet sich reliefartig die Westfassade des Doms ab, die Gestaltung stammt ebenso wie die dazugehörigen Wasserzeichen von Papierfabrik-Mitarbeiter Pedro Lopez-Lopez.
Die Erlöse von vier Reliefs werden für karitative Zwecke verwendet
Wegen des anspruchsvollen Herstellungsprozesses haben die durchnummerierten beziehungsweise durchbuchstabierten Domreliefs ihren Preis. Jedes der insgesamt 160 Unikate im Format DIN A4 kostet inklusive beidseitig transparenter Rahmung 2000 Euro, die 26 DIN A3-Varianten werden für 3000 Euro je Exemplar verkauft. Vereinsmitglieder zahlen 1600 beziehungsweise 2400 Euro. Allerdings würden in Zukunft keine weiteren Exemplare mehr produziert, versicherte Hans-Wilhelm Hambloch.
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Zwei Drittel des Reinerlöses aus dem Verkauf sollen dem Dombau-Verein zugutekommen. Vier Reliefs werden für karitative Zwecke zur Verfügung gestellt, unter anderem für die Kölner Tafel. Nach eigenen Angaben konnte der Verein seit seiner Gründung 1842 jährlich rund 60 Prozent der Bauerhaltungskosten der Dombauhütte zur Verfügung stellen.
Zerkaller Papierfabrik mit langer Tradition
Bei der Vorstellung der jüngsten Aktion betonte ZDV-Präsident Michael Kreuzberg auch anlässlich der derzeitigen Krisen der katholischen Kirche den überkonfessionellen und überparteilichen Charakter des Vereins. Der Dom gehöre sich selbst und nicht der Kirche: „Es wird nicht immer differenziert.“ Dombaumeister Peter Füssenich lobte die aktuelle Zusammenarbeit: „Der Dom braucht diese Initiativen, sie waren schon im 19. Jahrhundert zur Vollendung des Doms wichtig.“
Auch die Zerkaller Papierfabrik kann auf eine lange Tradition zurückblicken, das „Zerkall-Bütten“ hat zudem Verwendung an prominenter Stelle gefunden. Unter anderem wurde das Papier für das deutsche Grundgesetz und das Kondolenzbuch für Lady Di verwendet. Im vergangenen Jahr wurde das Unternehmen von der Flut stark in Mitleidenschaft gezogen.
Interessenten können sich ab dem 10. November an den ZDV unter der Rufnummer 0221/ 135300 wenden oder per E-Mail an zdv@zdv.de.