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Panne oder Kalkül?Stadt Köln veröffentlicht Preise der Ausschreibung für Pionierpark

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Säuberlich getrennt werden die Steine der abgebrochenen Gebäude auf dem Gelände des Großmarkts. 

Köln – Lange hat sich der Baubeginn der geplanten Parkstadt Süd verzögert, nun hat die Kölner Stadtverwaltung das komplette Angebot für die Gestaltung des darin geplanten Pionierparks auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Peinliche Panne oder Kalkül?

Vier Poller ortsfest liefern und einbauen mit Reflektionsstreifen in rot-weiß: Macht insgesamt 480 Euro. Drei Feuerwehrpoller, die mit einem Schlüssel umgelegt werden können, sind deutlich teurer: 475 Euro das Stück. Die Lieferung und der Einbau eines Streetball-Korbs liegt bei 1000 Euro. Bei zwei Bolzplatztoren kommt man auf 3000 Euro. Wer immer schon mal wissen wollte, wie detailliert in städtischen Ausschreibungen Anforderungen und Preise genannt werden, kommt bei der, auf der Internetseite der Stadt Köln veröffentlichten, Vorlage zum Bau des Pionierparks in der Parkstadt Süd voll auf seine Kosten.

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Die Langen Hallen entlang der Bahntrasse sind Geschichte. Bis Juni wird hier alles abgeräumt sein.

400.000 Euro Gesamtkosten

„Wir hätten die Zahlen nicht so detailliert öffentlich nennen müssen“, räumt Joachim Bauer, stellvertretender Leiter des städtischen Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen, das mit der Planung des Pionierparks befasst ist, auf Nachfrage ein. „Aber so konnten wir zumindest in allen Einzelheiten belegen, warum wir 400 000 Euro Gesamtkosten veranschlagt haben.“

Die politischen Gremien haben dem Vorhaben Pionierpark zugestimmt. Die in Verwaltungskreisen „Leistungsverzeichnis“ genannte Auflistung der Anforderungen ist die Grundlage für Firmen, ein Angebot für den entsprechenden Auftrag abzugeben. „Normalerweise veröffentlichen wir zum Beispiel nur die Zahl der Bänke und nicht deren Preise“, sagt Bauer.

Der Park ist ein temporärer Vorläufer des verlängerten Inneren Grüngürtels, den die Politik für das Großmarktgelände beschlossen hat. Um den Kölnerinnen und Kölnern eine Anmutung des Grüngürtels zu verschaffen, sind ein Pionierpfad und der Pionierpark geplant.

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Drei Jahre Bauverzögerung

Der Pfad soll von der Vorgebirgstraße erstmal bis zur Bonner Straße und später bis zur Südbrücke durch den zukünftigen Grüngürtel führen. Eigentlich sollte er 2018 eröffnet werden. Der Baubeginn hat sich verzögert. Das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung will aber noch in diesem Jahr eine Vorlage in die politischen Gremien geben. Zuständig ist das Amt, weil es sich bei der Grünfläche um eine kleine Straße, einen Pfad, handelt.

Konkretere Pläne hingegen gibt es für den Pionierpark – wo die Wege dem Verlauf der ehemaligen Eisenbahngleise folgen werden. Flächen mit natürlicher Vegetation bleiben erhalten und werden durch neue Baum- und Strauchpflanzungen sowie Rasenflächen ergänzt. Im Park sind unter anderem Natur-, Obst- und Liegewiesen sowie ein Bolz- und Streetballplatz vorgesehen. Geplant ist die Anpflanzung von mehr als 40 Bäumen, davon 25 Obstbäume.

Arbeiten am Kölner Pionierpark sollen im Juni beginnen

Bauer hofft, dass mit den Arbeiten am Pionierpark im Juni begonnen werden kann. Das Besondere: Der Park wird von sechs Auszubildenden des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen, einem Meister und einem Betreuer gebaut. Dann soll die Fläche freigeräumt sein, auf der der Park entsteht. Sie liegt als Dreieck zwischen der Vorgebirgstraße, dem ehemaligen Stellwerk der Deutschen Bahn auf dem Großmarktgelände und der Bahntrasse. Wichtig ist Bauer, dass der Park nur eine Zwischenlösung ist: „Er soll keinesfalls den späteren Inneren Grüngürtel ersetzen.“

Die Arbeiten werden prozesshaft geplant. „Wir fangen mit den Bodenarbeiten an. Vielleicht ein halbes Jahr später kann der Bolzplatz fertig sein“, beschreibt Bauer den geplanten Baufortschritt. „Wir haben zwar Voruntersuchungen durchgeführt, aber man weiß nie, was zum Vorschein kommt, wenn man mal einen halben Meter tief gräbt“, sagt Bauer. Altlasten könnten für Bauverzögerungen sorgen.

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Säuberlich getrennt werden die Steine der abgebrochenen Gebäude auf dem Gelände des Großmarkts. 

Kölner sollen Park in Beschlag nehmen

Der Großmarkt hatte früher einen Bahnschluss. Der Gleisschotter wird das Bild des Parks weiter prägen, während die Bürgerinnen und Bürger das Großmarktgelände „sukzessive in Beschlag nehmen“ sollen.Die Auszubildenden seien täglich vor Ort, da das zukünftige Parkgelände etwas abseits läge. „Die Mitarbeiter sind dann ansprechbar und schauen nach dem Rechten“, erklärt Bauer.

Wenn der Park fertig ist, setzt er auf den Pionierpfad. Dann kämen immer mal wieder Leute vorbei, deren Präsenz für indirekte soziale Kontrolle im Park sorgen könnte. Etwa, wenn sich die Passanten auf einer der zehn Bänke – Dreisitzer, Drahtgitter mit Rückenlehne – niederließen: Das Stück für 615 Euro.