Warum die Weihnachtsmarktbesucher in Köln gerne eine Glühweinsteuer zahlen würden.

Satirischer WochenrückblickKöln braucht die Glühweinsteuer

Der Weihnachtsmarkt am Dom zählt zu den beliebtesten in Deutschland.
Copyright: Thilo Schmülgen
Oh du Fröhliche. Bloß gut, dass die Heerscharen aus aller Herren Länder, die sich in den kommenden Wochen ins kölsche Christmas Wonderland stürzen werden, nicht wissen, dass wir vollkommen pleite sind. Und Hunderte von Holzbuden, die es auf den gefühlt 20 Weihnachtsmärkten in Köln aufzubauen gilt, ganz oben auf der Streichliste der Oberbürgermeisterin standen. Weil wir uns derartige Großbauprojekte einfach nicht mehr leisten können.
Ohne die Intervention prominenter Kölner wäre uns das nicht gelungen. Doch wie alle Jahre wieder haben neben Christkind, Weihnachtsmann, Nikolaus, Knecht Ruprecht und den Heiligen Drei Königen sogar der Heilige St. Martin, das Dreigestirn und die Heinzelmännchen versichert, dass sie alles für eine Mehrfachnutzung des Budenzaubers tun werden. Das muss man sich mal vorstellen! Sankt Martin reicht dem Dreigestirn die Hand. Obwohl das Trio ihm seit Jahren den Elften im Elften streitig macht. Wenn das kein Zeichen ist.
Bei so vielen Unterstützern könnte die Stadtkämmerin den Mut aufbringen und endlich die Glühweinsteuer einführen. Es müssen ja nicht gleich 40 Prozent sein. Aber wenn man den Besuchern freundlich erklärt, dass dieser Preisaufschlag sonst auf Josef und Maria zukommt, damit ihr Jesuskind in der Kita täglich außer sonntags ein warmes Mittagessen bekommt, wird das jeder verstehen und ordentlich drauflosbechern.
Alles zum Thema Henriette Reker
- Städtepartnerschaft mit Dnipro Reker verspricht weitere Unterstützung für Ukraine
- Klage zurückgezogen 94-jährige Kölnerin darf nun doch in ihrer Wohnung bleiben
- Kommunalwahl im September 2025 Aymaz, Greitemann, Burmester – Das sind die Kölner OB-Kandidaten
- Kampf gegen Verwahrlosung Stadt Köln will drei Zugänge zum Ebertplatz schließen
- „Geht mir sehr nahe“ Kölner Stimmen zum Tod von FDP-Politiker Gerhart Baum
- Ex-Innenminister gestorben Köln trauert um Gerhart Baum – Stadt legt Kondolenzbuch aus
- „Da ist es ganz schlimm“ Kölner Stadtdirektorin Blome spricht über die Zustände auf dem Josef-Haubrich-Hof
Riphahn-Bau am Offenbarungsplatz
Vielleicht könnte der Kleine später als Anerkennung dafür, dass ihn die Weihnachtsmarkt-Besucher großgezogen haben, ein mittleres Wunder vollbringen und das Finanzloch bei der Oper stopfen. Sie werden sich erinnern. Das ist dieser Riphahn-Bau am Offenbarungsplatz. Das Milliardenprojekt, das für alles steht, was in Köln schiefgelaufen ist und immer noch schiefläuft. Und dem sich auch Henriette Reker nicht entziehen kann, obwohl sie den Kasten schon vor sieben Jahren als „Desaster“ abgeschrieben hat.
Jetzt zieht die oberste Repräsentantin unserer Stadt gar eine dritte Amtszeit in Erwägung. Wenn sie den Laden noch eröffnen möchte, bleibt ihr gar keine andere Wahl. Das passende Kleid hat sie ja schon.
Sollte es wirklich so weit kommen, werden alle Ehrengäste eine Miniatur-Oper als Gastgeschenk mit nach Hause nehmen. Versehen mit der Mahnung: „So etwas sollten wir uns nie wieder leisten. Ihre Oper-Bürgermeisterin.“