Die Grünen wollen abwarten, was die Analyse der Verwaltung ergibt, der Bündnispartner von der CDU sieht zunächst keinen Handlungsdruck.
Vorstoß im StadtratKölner Grüne können sich Vergrößerung der böllerfreien Zone für Silvester 2024 vorstellen
Die Grünen-Fraktion im Kölner Stadtrat kann sich eine Vergrößerung der böllerfreien Zone in Köln vorstellen. Das haben die Grünen am Dienstag mitgeteilt. Erstmals durften die Feiernden in der Kölner linksrheinischen Innenstadt zwischen Rhein und den Ringen keine Böller mit Knallwirkung zünden, das Verbot galt am 31. Dezember und 1. Januar jeweils von 0 Uhr bis 24 Uhr. Raketen etwa dagegen waren erlaubt. Nur rund um den Dom war sogar das Mitführen von Pyrotechnik jeglicher Art verboten.
Manfred Richter, Vize-Fraktionschef der Grünen, teilte mit: „Die künftigen Auswertungen werden zeigen, ob die geschaffene böllerfreie Zone in der Innenstadt ihre positive Wirkung entfalten konnte. Wir Grüne können uns eine Ausweitung auf weitere dicht bebaute Wohngebiete sowie um das direkte Zoo-Umfeld sehr gut vorstellen.“
Der Jahreswechsel 2022 auf 2023 hatte für viele Diskussione gesorgt, im Rheingarten in der Altstadt feierten damals mehrere Tausend und zündeten Böller und Raketen, phasenweise flogen im Sekundentakt Böller unkontrolliert in die Menschenmenge. Laut eines Polizeisprecher habe es eine Vielzahl an Einsätzen wegen der „missbräuchlichen Nutzung von pyrotechnischen Gegenständen“ gegeben. Danach forderten die Grüne die Böllerverbotszone.
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Eine Ausdehnung müsste laut Richter aber klar und verständlich sein, wenn sie mehrere Wohngebiete einbezöge. Die Grünen (26 Sitze im Rat) wollen das Vorhaben im Bündnis mit ihren Partnern CDU (20) und Volt (4) besprechen. Sie vereinen 50 von 91 Sitzen inklusive Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) im Stadtrat.
Das Bündnis hatte den Antrag für die Verbotszone zum diesjährigen Jahreswechsel im Frühjahr eingebracht, der Ausschuss für Allgemeine Verwaltung des Rates stimmte dafür, die SPD und FDP hatten die Idee abgelehnt.
CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau sagte am Dienstag zur möglichen Ausdehung: „Wir sind froh, dass der Jahreswechsel recht glimpflich abgelaufen ist. Nun warten wir erstmal ab, wie die Rückmeldungen aus den Gebieten außerhalb der böllerfreien Zone sind. Wir sehen aktuell keinen Handlungsdruck.“
Volt-Fraktionschefin Jennifer Glashagen findet den Tierschutz-Aspekt an der Idee der Grünen gut, sie lobte auch das Böllerverbot in diesem Jahr. Volt will nun die Analyse der Verwaltung abwarten, „dann schauen wir, wie es weitergeht“.
In der Vergangenheit hatte die Stadt selbst von rechtlichen Problemen gesprochen, wenn es um solche Verbotszonen ging. In diesem Jahr richtete sie die Zone dann erstmals ein.