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Wohnungsbau versus StadtklimaKölner CDU und Grüne wollen Freiflächen beibehalten

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Im Süden von Zündorf könnte noch gebaut werden.

Köln – Der Regionalplan beschreibt mögliche Flächen für neue Wohnungen, Gewerbe und Industrie im Regierungsbezirk Köln in den kommenden rund 20 Jahren. In der Stadt Köln listet der Plan rund 817 Hektar für Wohnsiedlungen und 394 Hektar für Gewerbe im gesamten Stadtgebiet auf, auf denen nach umfangreicher Prüfung neue Gebäude entstehen könnten.

Jedoch liegen einige dieser Flächen in schützenswerten Bereichen, eine Bebauung könnte womöglich das Stadtklima weiter verschlechtern, so die Befürchtung. Der Stadtrat will deshalb nun einige der vorgesehenen Flächen aus dem Regionalplan streichen lassen.

Grüne und CDU sind für Änderung des Regionalplans

Mit ihrer Mehrheit im Rat haben Grüne und CDU durchgesetzt, dass 19 Einzelflächen, die für Gewerbe, Industrie, Wohnbebauung oder Handel vorgesehen sein sollen, nun als Freiraum- oder Agrarbereiche vorgehalten werden. Allein sechs davon sind im Stadtbezirk Lindenthal und vier im Bezirk Porz.

„Wir erleben in Deutschland erneut Rekordhitzetage, Waldbrände und Starkregen. In diesen Zeiten ist der Schutz unserer Freiflächen politische Pflicht“, sagte Christiane Martin, Fraktionschefin der Grünen. Nach Worten von CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz wahre der Regionalplan inklusive der Änderungen seiner Partei und den Grünen die „Balance“ zwischen den Anforderungen der wachsenden Stadt und nötigen unbebauten Bereichen. Die für Köln im Regionalplan ausgewiesenen möglichen Flächen böten Platz für rund 50.000 Wohnungen und etwa 2500 Betriebe. Der Bündnispartner Volt stimmte gegen den Antrag. Flächenversiegelung sei zwar kritisch, „gleichzeitig bekennen wir uns zur wachsenden Stadt“, wenn die Flächen „absolut effizient, klima- und sozialfreundlich bebaut“ würden, sagte Isabella Venturini.

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FDP: Mangelndes Wohnangebot treibt Preis in Köln in die Höhe

Auch die FDP wollte alle Flächen als mögliche Entwicklungsgebiete im Regionalplan erhalten. Mit dem grün-schwarzen Vorstoß würden 20 Hektar Gewerbegebiete und 220 Hektar Siedlungsbereiche nicht mehr bebaut werden können. „Das mangelnde Angebot in Köln treibt die Immobilienpreise sowohl im Mietwohnungs- wie im Eigentumssektor in die Höhe“ monierte Fraktionsvorsitzender Ralph Sterck.

Da der Regionalplan ohnehin schon nicht den grundsätzlichen Bedarf an Bebauungsflächen decke, Grüne und CDU aber dennoch weitere Gebiet streichen wolle, sei das „ein Abgesang auf unsere Stadt“, polterte CDU-Fraktionschef Christian Joisten. Die Flächennot habe zur Folge, dass die Kosten für Wohnraum auch künftig weiter stiegen und die Wirtschaft sich nicht entwickeln könne.

Linke: In Köln kein einziges neues Ein-Familien-Haus mehr bauen

Michael Weisenstein (Linke) sah die Verwaltung in einem „echten Dilemma“, weil sie Wohnraum schaffen soll, ohne Flächen zu versiegeln. Deshalb müsse man mehr mit den Kommunen in der Region kooperieren, um dort Gebiete zu erschließen. In Köln selbst müsse „viel dichter gebaut werden. In Köln darf kein einziges neues Ein-Familien-Haus mehr gebaut werden", forderte Weisenstein kategorisch.

Damit nahm Weisenstein eine Forderung der Naturschutzorganisation BUND auf, die ebenfalls einen Stopp von Ein-Familien-Häusern verlangt. Der BUND hat derweil seine Forderung erneuert, fast alle Flächen, die für Wohnungsbau oder Gewerbe in Erwägung gezogen werden, aus dem Regionalplan herauszunehmen. Sie lägen meist in Landschaftsschutzgebieten und damit in Lebensräumen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, heißt es. Zudem würden wichtige Frischluftschneisen für die Durchlüftung und Abkühlung der Stadt gestört, wenn auf den Flächen Gebäude errichtet würden.

„Der Zielkonflikt zwischen Wachstum der Stadt und Klimaschutz wird einseitig zu Lasten des Klimaschutzes aufgelöst“, kritisiert BUND-Vorstandsmitglied Helmut Röscheisen, weil „die Ergebnisse der Umweltprüfung missachtet werden.“ Untersuchungen der Bezirksregierung Köln haben für einige der Gebiete „erhebliche Umweltauswirkungen“ ermittelt. „Eine Bebauung, wie im jetzigen Entwurf vorgesehen, ist strengstens abzulehnen“, sagt Sabine Hammer, die ebenfalls Mitglied des BUND-Vorstands ist.