- Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
- In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
- Warum die Kölner Pflanzen und Tieren mehr Raum zur Entfaltung geben wollen.
Köln – Blicken wir zum Frühlingsanfang in diesen unruhigen Zeiten einmal voller Optimismus auf diese Stadt. In dieser Woche sind nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit Dinge auf den Weg gebracht worden, die dem Millionendorf am Rhing einen gewaltigen Schub geben werden.
In den Kleingärten dürfen die Bäume künftig in den Himmel schießen. Zwar nur so hoch wie das Nachbargrundstück entfernt ist – aber immerhin. Alte Obstbäume dürfen sogar wachsen, wie sie wollen.
Die in der Kleingartenordnung festgelegte Heckenhöhenbegrenzung wird auf 1,50 Meter nach oben gesetzt. Damit will man der Tatsache Rechnung tragen, dass die nachwachsende Generation der Kleingärtner auch immer größer wird.
Für Solaranlagen gibt es keine Beschränkungen mehr. Sie dürfen nur nicht größer als der eigene Garten sein.
Unter dem Strich erhalten Pflanzen und Tiere mehr Raum zur Entfaltung, jubeln die Grünen. Und nicht nur die Schmetterlinge. Bleibt die Frage, was mit den Arten ist, die über dem Strich leben. Auf einem alten Obstbaum zum Beispiel.
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Mehr Ökologie wagen wird die Stadt auch bei den Parkplätzen. Sie sollen bei Neubauten eher die Ausnahme als die Regel werden und die Kölner dazu bringen, auf Carsharing oder sich besser gleich aufs E-Bike zu setzen, das in modernen Abstellanlagen mit solarbetriebenen Schnell-Ladeanschluss so gut geschützt ist wie ein Eichelhäher auf dem obersten Ast eines Kleingarten-Obstbaums.
Das alles sind Meilensteine auf dem Weg zu einem lebenswerten Kölle. Und weil wir darauf mächtig stolz sein können, findet in eben diesem Kölle im Mai eine neue Messe für urbane Mobilität statt. Genauer gesagt rund um den Rudolfplatz.
Dort dürfen wir dann alle auf einem Rundkurs über die Ringe, die Ehrenstraße und den Friesenwall kostenlos emissionsfreie Antriebe auf zwei oder vier Rädern testen und die Verkehrsexperten werden den staunenden Besuchern aus aller Welt erläutern, wie es in nur 25 Jahren gelungen ist, die Ehrenstraße von Autos zu befreien. Also fast.