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Krieg in der UkraineKölner Ratsbündnis will Geflüchtete in Messehalle unterbringen

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Helfer warten auf Flüchtlinge

Helferinnen und Helfer warten auf Geflüchtete am Kölner Hbf.

Köln – Das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt regt an, Flüchtende aus der Ukraine möglicherweise in der Köln-Messe unterzubringen. „Wir wissen nicht, wie viele genau kommen. Aber wir wissen, dass viele kommen“, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzende Christiane Martin.

Eigentlich hatten die Parteien zu einer Bilanz-Pressekonferenz zu einem Jahr Ratsbündnis geladen. Doch angesichts des Kriegs in der Ukraine äußerten sich die Fraktionsspitzen auch zum Umgang Kölns mit den Folgen des militärischen Konflikts.

„Keine Denkverbote“ bei Unterbringung

Der Stadtrat werde bei Bedarf Geld für die Herrichtung von Messe-Hallen für Menschen aus der Ukraine bereitstellen, kündigte CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Petelkau an. Es sei jedoch noch unklar, inwiefern das Land und der Bund die Kommunen bei der Versorgung der Geflüchteten unterstütze. Die Stadtverwaltung wollte diesen Vorschlag zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren.

Dabei sei die Messe nur eine Möglichkeit der Hilfe, betonte Petelkau. Neben der Unterstützung von privatem ehrenamtlichem Engagement, müsse zudem eine Öffnung von Landeseinrichtungen erwogen und überdies Lebensmittel und Medizin in die Ukraine geschickt werden, sagte er. Martin regte außerdem an, bestimmte leer stehende Gebäude für Flüchtende zur Verfügung zu stellen.

Menschen in Turnhallen unterzubringen schließt Kölner Ratsbündnis aus

„Man könnte vielleicht das ehemalige Siemens-Gebäude in Ehrenfeld erst später abreißen“, schlug sie vor. Bei der Unterbringung dürfe es nun „keine Denkverbote geben“. Menschen in Schul-Turnhallen unterzubringen, wie es vor einigen Jahren vor allem mit syrischen Geflüchteten geschah, schloss das Ratsbündnis jedoch aus.

Ukrainische Kinder an Kölner Schulen

Jennifer Glashagen, Fraktionschefin von Volt, richtete den Fokus darauf, dass rund die Hälfte der Geflüchteten aus der Ukraine Kinder und Jugendliche seien. Sie seien oft traumatisiert und müssten besonders betreut sowie auf Kölner Schulen untergebracht werden, damit sie weder „in ein Bildungs- noch ein psychologisches Loch fallen“.

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„Wir dachten, wir können die Friedensdividende der vergangenen Jahrzehnte weiter einfahren. Leider wurden wir eines Besseren belehrt“, kommentierte Petelkau den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Der russische Präsident Wladimir Putin müsse den Krieg beenden. „Wir sind solidarisch mit den Menschen in der Ukraine“, sagte Martin. „Ich gehöre zur Generation Europa“, formulierte Glashagen, „ich hätte mir diesen Krieg bis vor kurzem nicht vorstellen können.“