Nach PetitionSowi-Studierende der Uni Köln dürfen angestrebten Abschluss doch machen

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Universität Köln Hauptgebäude Außenaufnahme.

Das Hauptgebäude der Uni Köln am Albertus-Magnus-Platz.

Sowi-Studierende hatten der Universität einen Vertrauensbruch vorgeworfen. Nun gibt es eine Übergangslösung.

Sie hatten um ihren Abschluss gebangt, sahen sich schon benachteiligt im Bewerbungsprozess von Unternehmen: Studierende der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln hatten Anfang Juli die Nachricht erhalten, dass sich ihre Abschlussbezeichnung gemäß einer neuen gesetzlichen Regelung von „Master/Bachelor of Science“ in „of Arts“ ändern würde – und das bereits zum ersten Oktober.

Daraufhin hatten die Studierenden einen offenen Brief an das Rektorat der Universität adressiert, indem sie einen Vertrauensbruch beklagten. Sie forderten, dass zumindest für die jetzt eingeschriebenen Studierenden des Masters „Sociology: Social Research“ und des Bachelors „Sozialwissenschaften“ eine Übergangslösung geschaffen werde, sodass sie ihren „of Science“-Abschluss noch bekommen können.

Wiso-Fachschaft der Uni Köln hatte Petition gestartet

Nun verkündet die Wiso-Fachschaft, dass die Petition zum Erfolg geführt habe und alle aktuell eingeschriebenen sowie neu zugelassenen Studierenden ihren gewünschten Abschluss erhalten. Das hat eine Uni-Sprecherin auf Nachfrage bestätigt. „Vielen Dank für eure Unterstützung des offenen Briefs und eure lauten Stimmen, die dazu beigetragen haben, das Rektorat zu dieser Entscheidung zu bewegen“, heißt es vonseiten der Wiso-Fachschaft. 

Die Uni-Sprecherin teilt mit, dass Studierende, die ab kommendem Wintersemester im Bachelor „Sozialwissenschaften“ eingeschrieben sind, diesen noch bis spätestens zum Sommersemester 2029 mit „of Science“ abschließen können. Studierende des Masters „Sociology: Social Research“ könnten diesen bis zum Wintersemester 2027/2028 mit „of Science“ abschließen.

Der Grund für die Entscheidung über die Abschlussgrade sei die Studienakkreditierungsverordnung des Landes NRW, heißt es weiter. Diese sehe in der gültigen Fassung erstmals vor, „für welche Fächergruppen welche Abschlussgrade zwingend zu verwenden sind“, so die Sprecherin. „Mit diesem Schritt werden die Studiengänge an die jetzt geltende Rechtsgrundlage angepasst.“ Dabei bestehen laut Uni-Sprecherin keine qualitativen Unterschiede zwischen den Abschlussgraden.

Laut Wiso-Fachschaft hätte bei dem Prozess der sogenannten „Reakkreditierung“ der Studiengänge an der Wiso-Fakultät – also der Begutachtung ihrer inhaltlichen Ausrichtung sowie Qualität – bereits vor zwei Jahren auffallen sollen, dass die Abschlussgrade verändert werden müssen.

Sowi-Studierende: Uni Köln zeigt sich verständnisvoll, weist Vorwurf aber zurück

Die Uni Köln zeigte sich auf Nachfrage dieser Zeitung verständnisvoll gegenüber den Sorgen der Studierenden, wies den Vorwurf eines Versäumnisses jedoch zurück. 

Die Sowi-Studiengänge sind für ihre starke methodische und empirische Ausrichtung bekannt. Studierende, die für einschlägige Positionen später mit Data-Science-Absolventen konkurrieren, erhoffen sich einen Vorteil durch den „of Science“-Abschluss auf dem Arbeitsmarkt.