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Bahnstrecke im Mülheimer SüdenNeue Stadtbahn soll auf die linke Rheinseite führen

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Blick auf das ehemalige KHD-Gelände an der Deutz-Mülheimer-Straße. Luftaufnahme mit Drohne.

Blick auf das ehemalige KHD-Gelände an der Deutz-Mülheimer-Straße.

Grüne, Linke und Die Partei in der Mülheimer Bezirksvertretung fordern die Stadt auf, die Planung für die künftige Stadtbahn zu überdenken.

Die Mülheimer Politik diskutiert weiter über die Frage, wie die künftige Stadtbahntrasse durch den Mülheimer Süden geleitet werden und wohin sie führen soll. Die Fraktionen von Grünen, Linken und Andreas Altefrohne (Die Partei) haben in der Sitzung der Bezirksvertretung am Montagabend unter anderem vorgeschlagen, den Stadtrat dazu aufzufordern, die Pläne für die Linienführung ins Linksrheinische zu überdenken.

Momentan sei der Plan, die gedachte Linie 8 nach Deutz über die Severinsbrücke auf die andere Rheinseite zu bringen, erklärte Ulf Bohndorf von den KVB, der zu Gast in der Sitzung war. Davor soll die neue 2,4 Kilometer lange Strecke vom Wiener Platz über die Deutz-Mülheimer Straße nach Deutz führen. Mindestens drei Haltestellen sollen dafür neu gebaut werden. Ab Deutz soll sie dann auf der Trasse der Linien 3 und 4 verlaufen.

Grüne, Linke und Die Partei setzen sich für rechtsrheinische Führung ein

Eine Redundanz, fand Annika Hilleke von den Grünen. Stattdessen könnte die Bahn rechtsrheinisch weitergeführt und so eine direkte, neue Verbindung nach beispielsweise Porz geschaffen werden. Die Entscheidung, die Bahn über die Severinsbrücke zu führen, sei jedoch das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie gewesen, sagte Bohndorf. Diese hätte gezeigt, wo die Bürgerinnen und Bürger hinwollten. Das sei ganz klar die andere Seite. Die Fraktionen der SPD, CDU und Torsten Tücks (FDP) fanden das nachvollziebar.

Letzendlich wurde der Vorschlag abgelehnt. Ebenso die Forderung der Fraktionen von Grünen, Linken und Andreas Altefrohne (Die Partei), die Stadtbahn als Niederflurbahn zu planen. Das würde heißen, die Bahnen hätten im Innenraum einen besonders tiefliegenden Boden. Dadurch soll zum einen ein barrierefreier Einstieg ermöglicht werden, zum anderen würde es weniger ins Stadtbild eingreifen, wie Jonas Höltig von den Grünen erklärte. Eine Expertenmeinung sei stattdessen gefragt, merkten die Vertreter der CDU- und SPD-Fraktionen an.

Vierte Haltestelle an Lindgens-Areal gefordert

Ulf Bohndorf betonte, dass eine Hochflurbahn durch Rampen ebenso barrierefrei sein könnte. Außerdem sei sie weniger komplex und könne vermutlich günstiger gebaut werden. Diskussionen, was sich die Stadt genau leisten kann und was nicht, seien noch nicht geführt worden. Die gesamten Kosten des Projekts schätzt die Stadtverwaltung momentan auf 139,1 Millionen Euro, wenn der Bau im Jahr 2028 startet. Ob der Stadtrat weitere 15,94 Millionen frei gibt, soll sich bald zeigen.

Einig waren die Bezirksvertreterinnen und Vertreter sich in anderen Punkten. So fordert die Vertretung den Rat einstimmig auf, die Verwaltung zu beauftragen, auf der Deutz-Mülheimer-Straße in Höhe des Lindgens-Areals eine zusätzliche Haltestelle einzurichten. Außerdem schlägt sie dem Rat vor, die Haltestelle Danzierstraße für einen gleichmäßigen Abstand der Haltestellen und zur Verbesserung der Erschließung von Mülheim-Süd zur Schleiermacherstraße zu verschieben. Bisher ist die Haltestelle auf Höhe der Horststraße geplant. Weitere Stopps der geplanten Bahn sollen in Höhe der Ferdinandstraße und an der Unterführung unter der ICE-Strecke in Höhe Gaußstraße gebaut werden.