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Hohe KostenNach Klebe-Aktion: Kölner Stadträtin muss Reparatur von Rednerpult zahlen

Lesezeit 2 Minuten
Nicolin Gabrysch während einer Wahlkampfveranstaltung zurLandtagswahl 2022.

Nicolin Gabrysch klebte sich vor anderthalb Wochen am Rednerpult im Kölner Stadtrat fest.

900 Euro! So teuer wird die Reparatur des Rednerpults, an welches sich die Kölner Politikerin Nicolin Gabrysch vor anderthalb Wochen festgeklebt hat.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte nur kurz einen Anflug von Irritation, als sich Nicolin Gabrysch (Klimafreunde Köln) am 9. Dezember am Rednerpult des Ratssaals festklebte. Relativ schnell setzte Reker die Sitzung fort.

Das von Gabrysch in Beschlag genommene Pult erlitt bei der Aktion allerdings weitreichende Schäden, für welche die Politikerin nun aufkommen muss. Rund 900 Euro muss die 44-Jährige jetzt zahlen. „Das war mir von vornherein klar, dass eine Rechnung auf mich zukommen wird. Selbstverständlich werde ich für den von mir verursachten Schaden aufkommen“, sagt Gabrysch auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Genau dies erwarte sie allerdings „auch von der Politik und der Wirtschaft“.

Nicolin Gabrysch: „Eine erträgliche Konsequenz“

„900 Euro ist gerade sehr viel Geld. Dennoch ist es eine erträgliche Konsequenz. Das ist nichts im Vergleich zu dem, was an Klimafolgekosten auf uns zukommt, wenn die Politik weiter die notwendigen Veränderungen verweigert“, sagt Gabrysch.

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Ihr sei es extrem wichtig, ihre „eigenen Worte gefunden“ zu haben. Die Aktionen der Letzten Generation hatten zuletzt bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, immer wieder klebten sich Aktivisten und Aktivistinnen auf Straßen fest. „Ich finde es nicht gut, dass diese Proteste instrumentalisiert und kriminalisiert werden“, führt Gabrysch weiter aus. Es sei wichtig, in diesen Tagen „eine Message in die Welt“ zu schicken.

Nach wie vor positiv überrascht zeigt sich Gabrysch auch von der Reaktion der Oberbürgermeisterin: „Frau Reker hat sehr cool und souverän reagiert und sich anschließend auch um mich gekümmert.“

Nach Ende der Sitzung gab Gabrysch ihr Mandat freiwillig ab. Dies hatte sie bereits vorher in Abstimmung mit ihrer Partei beschlossen, um für die kommenden Jahre Platz für die Digital-Spezialistin Ngoc-Anh Gabriel zu machen.