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Kirche folgt Stadt-DesignErzbistum Köln wirft Dom aus dem Logo und will „zeitgemäße Interpretation“

Lesezeit 3 Minuten
Der Kölner Dom, für viele das Wahrzeichen schlechthin für Köln, wird nicht mehr Teil des neuen Markendesigns des Erzbistums Köln sein.

Der Kölner Dom, für viele das Wahrzeichen schlechthin für Köln, wird nicht mehr Teil des neuen Markendesigns des Erzbistums Köln sein.

Das Erzbistum folgt mit der Logo-Änderung der Stadt Köln, die ebenfalls den Dom aus ihrem Design nahm – es gab Kritik von Kirchenvertretern.

Das Erzbistum Köln ändert seinen öffentlichen Auftritt: Das bisherige Logo mit dem Kölner Dom und dem Erzbistum-Schriftzug soll ab der kommenden Woche ausgetauscht werden.

Wie das Erzbistum mitteilt, soll das neue Erscheinungsbild am Montag (4. September) offiziell vorgestellt werden. In dem neuen Entwurf fehlt allerdings etwas auf den ersten Blick Elementares: der Kölner Dom.

Das bisherige Logo des Erzbistums Köln zeigt den Kölner Dom, dies soll vom neuen Wappen ab September 2023 abgelöst werden.

Das bisherige Logo des Erzbistums Köln zeigt den Kölner Dom, dies soll vom neuen Wappen ab September 2023 abgelöst werden.

Das neue Design des Erzbistums setze sich aus dem Schriftzug und einer „begleitenden Bildmarke“ zusammen, so das Erzbistum. Diese Bildmarke sei vom historischen Wappen des Erzbistums Köln inspiriert worden. Aber warum verschwindet der Kölner Dom aus dem Logo? Das neue Symbol „löst die bisherige Bildmarke des Kölner Doms ab und steht für das ganze Erzbistum“, heißt es in der Erzbistums-Erklärung.

Alles zum Thema Erzbistum Köln

Das Erzbistum reicht weit über die Grenzen Kölns hinaus und erstreckt sich über zwei Bundesländer, den Westen Nordrhein-Westfalens und das nördliche Rheinland-Pfalz. Neben den Städten Köln, Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal gehören auch der Kreis Euskirchen, der Kreis Mettmann, der größte Teil des Rhein-Kreis Neuss, der Rhein-Erft-Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis sowie Teile des Landkreises Ahrweiler zum Gebiet. Der Kölner Dom ist zwar in der Bilanz des Erzbistums erfasst, gehört aber der Hohen Domkirche zu Köln, die wiederum vom Kölner Domkapitel im Rechtsverkehr vertreten wird.

Neues Logo des Erzbistums Köln orientiert sich an historischem Kirchenwappen

„Gerade in dieser herausfordernden Zeit ist es entscheidend, die vielfältigen guten Seiten der Kirche nach außen hin deutlicher sichtbar zu machen. Mit dem neuen Erscheinungsbild möchten wir dazu beitragen, die Wahrnehmung der kirchlichen Angebote vor Ort und des vielfältigen Engagements der Menschen zu fördern“, sagt Amtsleiter Frank Hüppelshäuser. Dabei gelte es sowohl das Gute zu bewahren als auch mutig Raum für Neues zu schaffen, wie „die zeitgemäße Interpretation des historischen Wappens“.

Das Erzbistum Köln folgt damit dem Beispiel der Stadt Köln, die ebenfalls ihr Design änderte. Ende März 2022 strich die Stadt Köln die Domspitzen aus der Marke und setzte stattdessen stärker auf das historische Stadtwappen. Die Kölnmesse hatte die Domspitzen bereits 2002 aus dem Firmenlogo entfernt.

Erzbistum Köln neues Corporate Design

Neues Design des Erzbistums Köln: Ein an ein traditionelles Wappen angelegtes Logo soll künftig statt des Kölner Doms Teil des Auftritts sein.

Als die Stadt Köln das Design änderte und den Dom aus dem Wappen strich, waren es Vertreter der katholischen Kirche, die die Änderung kritisierten. So sagte etwa Stadtdechant Robert Kleine: „Ich weiß nicht, wer die Stadt beraten hat, aber ich würde neben dem Namen darauf schauen, welche Besonderheiten man noch zu bieten hat. Es gibt viele Kirchen und Kathedralen mit zwei Türmen, aber die zwei Spitzen im alten Logo waren sehr dezent und trotzdem wusste jeder: „Ah, das ist Köln. Das ist der Kölner Dom.“

Mit dem neuen Design ist diese Kritik offenbar erstmal verflogen. Stattdessen will das Erzbistum eine „Verbindung von Geschichte und Moderne“ schaffen. Die Form- und Farbsprache des neuen Corporate Designs ermögliche außerdem größere kreative Gestaltungsspielräume als bisher.

Die neue Markengestaltung orientiert sich an dem ursprünglichen Wappen aus dem 13. Jahrhundert. Ab dem kommenden Montag soll es dann das bisherige Erscheinungsbild ersetzen, etwa auf der Erzbistums-Homepage oder auf den Social-Media-Kanälen. Das neue Logo soll aus Gründen der Nachhaltigkeit zunächst nur bei Neugestaltungen oder bei Nachproduktionen verwendet werden.

Das Erzbistum habe deshalb auch bewusst auf Sonderfarben verzichtet, die zusätzliche Kosten erzeugt hätten.