Die Hochbahntrasse der Linie 13 ist in die Jahre gekommen und muss instand gesetzt werden. Schlimmstenfalls müsste der Fahrbetrieb pausieren.
Sorge um ZustandKölner Hochbahntrasse muss repariert werden – Linie 13 könnte Betrieb einstellen
Die 50 Jahre alte Hochbahntrasse der Linie 13 der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) in Nippes und Ehrenfeld muss in den nächsten Jahren instandgesetzt werden, weil einige Abschnitte der fünf Kilometer langen Strecke in einem „nicht ausreichendem Bauwerkszustand“ sind. Das geht aus einer Information der Verwaltung an den Kölner Stadtrat hervor.
An der Trasse befinden sich fünf Haltestellen: Slabystraße, Amsterdamer Straße/Gürtel, Neusser Straße/Gürtel, Geldernstraße/Parkgürtel und Escher Straße, zwei weitere sollen an der Boltensternstraße und der Niehler Straße entstehen. Der Stadtrat soll am 27. Juni rund 2,5 Millionen Euro für eine tiefere Analyse sowie ein Konzept zur Reparatur der Hochbahntrasse genehmigen. Auch mögliche Begrünungen und die Anbringung von Photovoltaikanlagen sollen geprüft werden.
Möglicherweise könnte Betrieb der Linie 13 eingestellt werden
Je nachdem, wie schwerwiegend die Schäden sein werden, könnte die Linie 13 vorübergehend sogar den Betrieb einstellen müssen, noch ist das aber nicht fix, sondern nur eine Option.
Alles zum Thema Stadtrat Köln
- Die nächste Erhöhung Stadt Köln will Eintritt für Hänneschen-Theater anheben
- Baustopp seit 2015 Hangar auf Kalkberg soll fertiggestellt werden – Zwei Varianten zur Auswahl
- Ausbau am Geißbockheim 150 Fußballkinder suchen eine Heimat – Umzug nach Mülheim vorgeschlagen
- Sparpläne der Stadt Köln Bürgermeister sollen Dienstautos verlieren und Bus und Bahn nehmen
- Beschlüsse aus dem Rat Autonomes Zentrum zieht nach Kalk – Kölner Stadtordnung geht gegen Lachgas vor
- Nach tödlichem Unfall Niederkasseler Stadtrat vertagt Umbauplanungen für die Provinzialstraße
- Beschluss vom Stadtrat Straßenmalerei am Kölner Dom bald verboten
In der Information der Verwaltung an den Stadtrat heißt es: „Sollten im Zuge der Untersuchungen besonders gravierende Schäden festgestellt werden, kann dies dazu führen, dass Maßnahmen mit besonderer Priorität vorzuziehen sind und gegebenenfalls auch Einfluss auf die Betriebsführung haben, sofern eine Instandsetzung unter laufendem Stadtbahnbetrieb nicht möglich ist.“
Bislang hat die Stadt alle sechs Jahre eine Hauptuntersuchung durchgeführt und drei Jahre danach eine einfache Untersuchung, nun soll eine „gründlichere Schadenanalyse“ folgen. Zwischen Oktober und Dezember will die Verwaltung den Auftrag an die Prüfer vergeben.
Unter anderem sollen sie die Ermüdung des Spannbetons messen und analysieren, wie der Zustand des verbauten Stahls ist. Ein Grund ist laut Stadt die geplante Umstellung auf längere Züge und die damit verbundenen höheren Belastungen.
Viele Probleme mit Kölner Brückenbauwerken
Wie im vergangenen Juli berichtet, bezeichnete die Stadt damals den Zustand von rund der Hälfte der städtischen Brückenbauwerks-Flächen als „nicht ausreichend“ oder „ungenügend“. Demnach arbeitet sie an einem Masterplan für die 438 Brückenbauwerke, danach sollen die Bauvorhaben mit Kostenprognosen versehen und priorisiert werden.
In dieser Analyse waren auch zwölf Teilstücke der Hochbahntrasse der Linie 13 notiert, die zusammengenommen 1970 Meter lang sind und auf einer Notenskala von eins bis vier schlechter als die Note drei abgeschnitten hatten. Neun Teilstücke bekamen die Note 3,4, zwei eine 3,3 und eins nur eine 3,5.
Instandsetzungen sind nötig
Der Bereich von 1,0 bis 1,4 steht für einen sehr guten Zustand, danach folgen mehrere Abstufungen, von 2,5 bis zur Note 2,9 etwa ist der Zustand ausreichend. Dann folgen nicht ausreichend (3,0 bis 3,4) und ungenügend (3,5 bis 4,0).
Bei den beiden letzten Bewertungskategorien ist laut des Bundesverkehrsministeriums eine umgehende Instandsetzung und laufende Unterhaltungen erforderlich, weil die Stand- und Verkehrssicherheit gefährdet oder erheblich gefährdet sind.
Allerdings heißt es an anderer Stelle auch, dass eine Note zwischen 3,0 und 3,4 „nicht zwangsläufig eine Nutzungseinschränkung des Bauwerkes“ bedeute, sondern ein Indikator sei, eine Instandsetzung zu planen, wie es die Stadt Köln nun tut.
Wie berichtet, plant die Stadt auf 1,6 Kilometern entlang der Hochtrasse eine neue Parklandschaft mit Freizeitmöglichkeiten. Die Stadt schätzt die Kosten für das Vorhaben in Nippes auf 24,15 Millionen Euro. Die Fläche ist rund 40 bis 100 Meter breit.