Erst zwei Jahre später als geplant wird der Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums in Köln eröffnet. Schon 2001 wurde der Umbau versprochen – der Groll gegen die Organisation und Planung der Stadt ist groß.
Planänderung in KölnAnbau des Wallraf-Richartz-Museums eröffnet erst 2028
Der Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums (WRM) wird erst Mitte 2028 und damit zwei Jahre später als zuletzt geplant eröffnet. Das hat die Stadt Köln am Dienstagabend mitgeteilt. Zuletzt war schon klar, dass es länger dauert, weil die Stadt den Baugrund auf dem benachbarten Grundstück neben dem WRM viele Jahre nicht ausreichend untersucht hatte.
Im Jahr 2023 soll der Bau beginnen, 2024 der Grundstein gelegt werden, die Übergabe an das Museum Ende 2027 erfolgen. Zu den Kosten äußerte die Stadtverwaltung sich nicht. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeigers“ soll im nächsten Bericht zum aktuellen Status des Baus aber weiter die Summe von 76 Millionen Euro plus 19 Millionen Euro Risikozuschlag genannt sein.
Vorwürfe gegen die Stadt Köln
Zur Erinnerung: Die Stadt hatte die Erweiterung dem verstorbenen Mäzen Gérard Corboud schon nach der Eröffnung des WRM im Jahr 2001 versprochen, damit dort mehr Platz ist für die Bilder. 170 Bilder hatte Gérard Corboud der Stadt über die Fondation Corboud als „ewige Leihgabe“ übergeben.
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Doch erst 2020 stimmte der Rat für den Bau – nachdem es viel öffentlichen Streit gegeben hatte. Unter anderem hatte Corbouds Witwe Marisol Bilder abgezogen und gesagt: „Köln hat die schlechteste Regierung, die ich kenne. Köln ist eine Katastrophe, sogar Düsseldorf ist besser organisiert.“ Die vielen Versprechungen seien „leeres Geschwätz“.
Hilfe von außen zur Realisierung des Projekts
Ein externes Projektmanagement soll nun helfen, dass der Zeitplan eingehalten wird. Das hatte unter anderem der Vorsitzende des Stifterrats, Peter Jungen, zuletzt gefordert. Am Dienstag bezeichnete er es als „wichtigste Voraussetzung für die Realisierung des Erweiterungsbaus“. Ansonsten fürchtet Jungen „wird auch der weitere Verlauf ein Desaster.“
Und Jungen sagte mit Blick auf die Stifter in Köln, „dass die Stadt sich als würdig und fähig erweisen muss, eine solche Tradition fortzusetzen und zukünftige Stifter zu ermuntern.“ Der externe Projektmanager soll alle für das Projekt erforderlichen Leistungen koordinieren, und zwar zwischen der Verwaltung und externen Firmen.
Baudezernent Markus Greitemann sagte: „Die Einführung der externen Projektleitung soll die gesetzten Fertigstellungstermine sichern.“ Auch das WRM selbst muss instand gesetzt werden, beide Projekte sollen eng verzahnt werden. Zwischen den Gebäuden führt eine Straße entlang, sie wird untertunnelt.