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Eine Sache ist schon sicherNeue Details zur Schließung des Wallraf-Richartz-Museums

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Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln

Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln

Bei der Krisensitzung der Stadt Köln zur Schließung des Wallraf-Richartz-Museums gab es wohl keinen Durchbruch, aber immerhin „Szenarien“.

Das Kölner Wallraf-Richartz-Museum ist derzeit von Baustellen umstellt. An seiner Frontseite entsteht mit dem Miqua ein neues Museum, zur Rheinseite der lange aufgeschobene Erweiterungsbau. Aber auch das Wallraf selbst wird sich bald in eine für Besucher unzugängliche Baustelle verwandeln – das geht aus einer öffentlichen Ausschreibung hervor, in der die Stadt einen Unternehmer für die nötige Generalsanierung sucht (wir berichteten).

Ursprünglich war nach Informationen dieser Zeitung geplant, dass das Wallraf während der Instandsetzung maximal sechs Monate geschlossen bleibt. Doch dieser Zeitraum ließ sich laut der Ausschreibung nicht halten, darin ist explizit die Rede von einer Schließung von August 2026 bis März 2028.

Am Donnerstag nächster Woche will die Stadt nun die Ergebnisse einer Krisensitzung zur längerfristigen Schließung des Wallraf vorstellen. Einen Durchbruch wird es dabei offenbar nicht zu verkünden geben. Baudezernent Markus Greitemann, Projektmanager Jürgen Volm, Kulturdezernent Stefan Charles, Peter Jungen, Vorsitzender des Stifterrats, und Museumsdirektor Marcus Dekiert würden über „mögliche Szenarien und die damit einhergehenden erwarteten Zeitschienen, Kosten und Konsequenzen“ für das Wallraf während der Bautätigkeiten informieren, heißt es dazu.

Die Schließzeit des Museums soll möglichst verkürzt werden

Dem Vernehmen nach geht es in den Szenarien darum, die nach aktueller Planung mit 18 Monaten angegebene Schließzeit des Museums möglichst zu verkürzen. Auf welchen Zeitraum, ist wohl ebenso offen, wie die Maßnahmen, mit denen dies gelingen soll. Zudem wolle man prüfen, ob man Teile der Sammlung während der Schließung ausleihen kann – offenbar ist dabei eine Leihe nach Japan im Gespräch. Ausgeschlossen wurde hingegen, das Wallraf in ein Interim zu verlegen.

Die Ausdehnung der Generalsanierung ist dem Vernehmen nach nicht zuletzt wegen einiger Baufehler des 2001 eröffneten Museumsbaus am Rathaus nötig. So sollen die kupfernen Wasserleitungen bereits weitgehend schadhaft sein, und auch die Sicherheitsanlage ist wohl unterdimensioniert. In diesem Zusammenhang kritisierte Peter Jungen, dass diese Mängel nicht schon früher behoben wurden.

Für den Wallraf-Stifterrat habe es oberste Priorität, so Jungen, dass alle Sanierungsmaßnahmen des Altbaus „vor der baulichen Fertigstellung des Erweiterungsbaus in 2027“ abgeschlossen werden. Die Sanierung dürfe den jetzt planmäßig verlaufenden Fortschritt beim Anbau keinesfalls behindern. Jungen hegt sogar die Hoffnung, eine planmäßige Fertigstellung des Erweiterungsbaus könne einen „Wendepunkt“ zum Besseren darstellen. „Die Stadt muss aufhören, von Generalsanierung zu Generalsanierung zu denken und endlich eine vorausschauende Instandhaltungsstrategie für seine Museen entwickeln.“ (mit mhe)