Die Polizei Köln kann noch nicht sagen, ob man den Klimaaktivisten die Einsatzkosten in Rechnung stellt.
61 Flüge gestrichenSo viele Passagiere waren von zwei Blockaden am Flughafen Köln/Bonn betroffen
Nach zwei Blockaden des Köln/Bonn Airports kurz hintereinander liegen nun neue Zahlen zu den Auswirkungen vor. Betroffen waren laut Flughafen durch die Aktionen der „Letzten Generation“ rund 30.000 Passagiere. Der Flughafen behält sich weiterhin Schadenersatzforderungen vor.
Am 24. Juli hatten Klimaaktivisten einen Zaun durchtrennt und sich auf der Rollbahn festgeklebt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen fünf Beschuldigte (Az. 121 Js 1194/24). Das Verkehrsministerium hat auf Anfrage der AfD Zahlen zu den Auswirkungen der mehrstündigen Blockade zusammengetragen.
Rund 30.000 Fluggäste betroffen
So heißt es in dem noch unveröffentlichten Papier, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt: „Nach Angaben des Flughafens Köln/Bonn waren 26.634 Fluggäste betroffen. 41 Flüge wurden gestrichen, 107 Flüge waren verspätet und 6 Flüge wurden umgeleitet. Insgesamt wurden an jenem Tag 23.097 Delay-Minuten aufgebaut.“ Das englische Wort Delay heißt auf deutsch Verspätung.
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Kaum zu verstehen: Drei Wochen später schafften es Aktivisten der „Letzten Generation“ erneut, ein Loch in den Zaun zu schneiden und auf das Flughafengelände zu gelangen. Dabei waren die Sicherheitsmaßnahmen laut Landesregierung schon nach einem Vorfall im vergangenen Jahr erhöht worden. In dem Landtagspapier ist von einer „erhöhten Bestreifung des Flughafenzauns“ die Rede, weitere Details werden nicht enthüllt – „die veranlassten Änderungen sind als Verschlusssache eingestuft worden.“
Bei der zweiten Aktion am 15. August – die parallel an verschiedenen Flughäfen lief – klebten sich diesmal zwei Aktivisten auf einer Zufahrt zu einer Start- und Landebahn fest. Laut Staatsanwaltschaft waren die beiden beim ersten Vorfall nicht dabei. Diesmal fielen laut Flughafen 20 Flüge aus, einer wurde umgeleitet, mehr als 30 Flüge waren verspätet und insgesamt 3000 Passagiere betroffen.
„Der Flughafen hat Strafanzeige gestellt und behält sich darüber hinaus Schadenersatzforderungen vor“, so eine Sprecherin. Die Polizei Köln konnte laut einem Sprecher noch nicht sagen, ob man den Klimaaktivisten die Einsatzkosten in Rechnung stellt. Diese Möglichkeit gibt es zumindest rechtlich seit vergangenem Jahr.