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Wegen Pyro-FackelNach Ermittlungen der Polizei droht Lukas Podolski ein Bußgeld von der Stadt

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Lukas Podolski feiert mit einer Fackel in der Hand und seinen Fans.

Lukas Podolski feiert mit einer Fackel in der Hand und seinen Fans.

Der 39-jährige Ex-Nationalspieler hatte nach seinem Abschiedsspiel in Köln mit einer Pyro-Fackel in der Hand vor den Fans gefeiert.

Nach seiner Abschiedsparty im Rhein-Energie-Stadion am 10. Oktober droht Lukas Podolski jetzt ein Nachspiel mit der Kölner Stadtverwaltung. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, hat die Polizei gegen den ehemaligen FC-Stürmer ermittelt, weil der nach seinem Abschiedsspiel in der Südkurve eine brennende Pyro-Fackel in der Hand gehalten hatte. Das ist in deutschen Stadien nicht erlaubt.

Das Abbrennen von Pyrotechnik wird grundsätzlich als Ordnungswidrigkeit verfolgt. Podolski droht ein Bußgeld, zuständig für die Ahndung ist die Stadt. Befragt wurde Podolski von der Polizei nicht, die Stadt wird ihm nun einen sogenannten Anhörungsbogen zuschicken.

Stadt Köln entscheidet über Bußgeld gegen Lukas Podolski

Aber die Beweislage dürfte erdrückend sein. Ultra-Fans des 1. FC Köln hatten dem aktuellen Spieler von Górnik Zabrze (Polen) die Fackel in die Hand gegeben, als der sich nach dem Spiel in der Kölner Kurve bei seinen Anhängern bedanken wollte. Die Szene, wie er eine brennende Fackel in die Höhe hält, wurde live im Fernsehen übertragen. Podolski selbst teilte die Bilder auf Social Media. Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wollte sich der 39-Jährige nicht zu den Ermittlungen äußern, solange er keine Post von der Stadt erhalten habe.

Die Höhe der zu erwartenden Geldbuße steht noch nicht fest, sie wird in jedem Einzelfall von der Stadt bestimmt. In vergleichbaren Fällen bewegten sich die Summen bisher zwischen 300 und etwa 1500 Euro. Eine Straftat ist das Abbrennen von Pyrotechnik nur dann, wenn dadurch andere Menschen gefährdet oder sogar verletzt werden. Im Fall Podolski erkennt die Polizei dies offenbar nicht. Damit bleiben dem Spieler mögliche Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz sowie Geldstrafen oder eine Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren erspart.

Auch die Profi-Fußballvereine werden vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zur Kasse gebeten, wenn in ihren Stadien bei Meisterschafts- oder Pokalspielen Bengalos, Böller oder Vergleichbares abgebrannt werden: 1000 Euro je Gegenstand in der 1. Bundesliga, 600 Euro in der 2. Liga und 350 Euro in der 3. Liga. Das Abschiedsspiel von Lukas Podolski wurde allerdings weder vom DFB noch von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) noch vom 1. FC Köln veranstaltet, sondern von einer Eventagentur. Ob auch diese nun ein Bußgeld von der Stadt zu erwarten hat, ist noch unklar.

Darüber hinaus ermittelt die Polizei gegen weitere Menschen, die während des Abschiedsspiels Pyrotechnik abgebrannt haben. Diese seien aber noch nicht alle identifiziert worden, heißt es. Die Auswertung der Videoüberwachung im Stadion dauere noch an.