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Urgestein an Gesamtschule RodenkirchenKölns anderer Gerhard Richter geht in Ruhestand

Lesezeit 3 Minuten

Gerhard Richter unterrichtete 41 Jahre an der Gesamtschule, ein Rekord.

  1. Gerhard Richter geht nach 41 Berufsjahren in den Ruhestand.
  2. Zwar ist der Kölner nicht ganz so bekannt wie sein künstlerischer Namensvetter, aber in Rodenkirchen ein Urgestein.
  3. Wie er die Gesamtschule Rodenkirchen in Erinnerung behält und was seine Pläne für den Ruhestand sind.

Rodenkirchen – Er hat einen berühmten Namensvetter, mit dem er aber weder verwandt noch verschwägert ist. Gerhard Richter amüsiert sich, wenn er an die eine oder andere Verwechslung denkt. Der Bayrische Rundfunk habe schon mal bei ihm angefragt und um einen Gesprächstermin gebeten, weil man ihn für den weltberühmten Kölner Gegenwartsmaler hielt.

Der Gerhard Richter, um den es hier geht, ist ausgebildeter Realschullehrer für Mathematik und Erdkunde mit einer besonderen Vorliebe für Jazz und fürs Fotografieren. Und er ist ein Urgestein an der Gesamtschule Rodenkirchen – 41 Jahre unterrichtete er dort ununterbrochen, ein Rekord. Allein 16 Jahre hatte er mit einer Unterbrechung die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die Schule erledigt, zuverlässig und kompetent.

„Ich fühle mich fit und dynamisch“

Jetzt wurde er feierlich in den Ruhestand verabschiedet im Alter von 66 Jahren und drei Monaten. Am 31. Januar dieses Jahres hätte er schon aufhören können, aber er hat freiwillig verlängert, weil er seine Mathe-Klassen noch bis zum Schuljahresende betreuen wollte. „Ich fühle mich fit und dynamisch“, sagt Gerhard Richter und denkt nicht daran, sich auf dem Sofa auszuruhen. Er will sich nun noch mehr seinem Hobby widmen, dem Fotografieren und dem Jazz.

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Schon während seiner Berufstätigkeit besuchte er mindestens drei Jazz-Konzerte in der Woche. „Das war ein unglaublicher Ausgleich zur Arbeit in der Schule“, erzählt der Lehrer. Seinen jungen Kollegen habe er immer empfohlen, sich ebenfalls dringend eine entspannende Tätigkeit zu suchen, um für eine Weile die Schulprobleme vergessen zu können.

Gut vernetzt in Kölner Jazz-Szene

In der Kölner Jazz-Szene ist Gerhard Richter mittlerweile gut vernetzt. Er fotografiert und porträtiert die Musiker, hat für ein Jazz-Magazin geschrieben, hat versucht, aufstrebende Talente oder Clubs auf ihrem Werdegang medienwirksam zu unterstützen. Das alte Pfandhaus war so ein Projekt. 1999 wurde das ehemalige städtische Leihhaus im Severinsviertel geschlossen und dann nach und nach in privater Initiative zum kleinen Konzertsaal für Jazz und Klassik und rund 300 Gäste umgebaut.

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Gerhard Richter hat sich für den Werdegang eingesetzt; jetzt ist es der Neuanfang des Kult-Clubs King Georg, den er begleiten will. Künftig soll dort überwiegend Jazz stattfinden.

Geschrieben und fotografiert hat Gerhard Richter schon während seines Studiums in Baden-Württemberg. „Mit Sportberichten für eine Zeitung habe ich mir den Unterhalt verdient“, erzählt er. Er hatte sogar überlegt, Journalist zu werden, entschied sich dann doch für den Lehrerberuf. Seine erste feste Anstellung war in Köln an der Gesamtschule Rodenkirchen. „Das war ein Glücksfall“, sagt Gerhard Richter.

Nie Karriere als Schulleiter angestrebt

Eine Karriere, etwa in der Schulleitung, hat er trotz seiner langen Zugehörigkeit nie angestrebt. Dazu habe ihm der Ehrgeiz gefehlt. „Ich wollte lieber das machen, wozu ich Lust hatte“, erzählt er. Und das sei – neben seinem privaten Hobby –die Schul-Öffentlichkeitsarbeit gewesen. Er habe selbst Artikel verfasst, den Kontakt zu den Medien gepflegt, erschienene Berichte über die Schule dokumentiert und ein lückenloses Archiv aufgebaut. „Es war mir eine Herzensangelegenheit“, sagt er.

Jahrelang lebte er in Sürth in Sichtweite zur Schule. Nach seiner Scheidung und dem Auszug der erwachsenen Kinder hat er sich eine Wohnung in der südlichen Innenstadt gesucht. Er fühlt sich dort wohl. „Ich brauche das Leben um mich herum“, sagt der 66-Jährige.