Rodenkirchen – Das Surren von Verkaufsautomaten und Maschinen, ein 3D-Drucker, der einen Miniatur-Dom erstellt und Fachbeiträge über die Welt der Künstlichen Intelligenz, das konnte bei der feierlichen Eröffnung der Kölner Lehrfabrik in der Diakonie Michaelshoven erlebt werden. Auch NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) stattete dem neuen Trainings- und Ausbildungszentrum einen Besuch ab.
In seiner Rede lobte der Arbeitsminister die Lehrfabrik, die als innovatives Ausbildungszentrum an den Start gehen soll. Betrieben wird sie vom Berufsförderungswerk Köln (BFW Köln) der Diakonie Michaelshoven. Hier soll die Erzeugung eines Produktes von der Planung über die Konstruktion bis hin zum Prototypenbau in einzelnen Schritten praktisch erprobt und erlernt werden. Gefördert wird das Projekt von der Europäischen Union und dem Land Nordrhein-Westfalen.
Innovatives Ausbildungszentrum in Köln
Zielgruppe dieser Lehrfabrik sind Rehabilitanden des BFW sowie Aus- und Weiterzubildende von industriellen Unternehmen: „Wir schlagen Brücken zu Unternehmen und anderen Berufsgruppen und wir bringen ältere und jüngere Menschen zusammen, die einen Schwerpunkt in ihrer technischen Ausbildung setzen“, erklärte die Projektleiterin des Elektro- und IT-Bereichs Marleen Schiffer.
Dabei wird mit echten Industrietechnologien gearbeitet, die von Unternehmen zu Verfügung gestellt werden. „Unser Ziel ist es, die Anlage orientiert an den neuesten technologischen Standards stetig weiterzuentwickeln. So garantieren wir unseren Auszubildenden eine Praxisnähe“, sagte Schiffer.
Das Konzept trage sich vor allem durch regionale Kooperationspartner, mit denen eng zusammengearbeitet werde. Kooperation statt Konkurrenz sei die Philosophie des Projekts, so Markus Kamann von der Lehrfabrik. In den Reden wurde auch auf die Brisanz des Fachkräftemangels in interdisziplinären Bereichen und der starke Trend in Richtung Studium, weg von der traditionellen Ausbildung eingegangen.
„Die berufliche Ausbildung ist nach wie vor das große Rückgrat der deutschen Wirtschaftstradition“, betonte Laumann. Die Herausforderung sei nun, eine neue Generation von deren Vorteilen oder eines dualen Studiums zu überzeugen – als ebenbürtige Alternativen zum Studium. Förderprogramme und Kooperationen wie diese würden hier helfen.
Minister Laumann testet Roboter
Nach seiner Eröffnungsrede wurde der Minister dazu eingeladen, das Band zur Einweihung des Roboters durchzuschneiden, der personalisierte Etiketten auf Trinkflaschen druckt.Die Projektleiterin führte Laumann durch die ersten Schritte der Anwendung. Der Minister durfte sein Wunschgetränk auswählen und eine individualisierte Botschaft in ein kleines Textfeld eingeben. Anschließend konnte er durch eine Glasscheibe beobachten, wie die Trinkflasche ausgewählt und mit personalisiertem Text bedruckt wird.Diese kurze Darstellung neuester Automatisierungstechnik passte perfekt zum Credo der Eröffnungsveranstaltung: „Wir wollen Lust auf Technik machen“.