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Kommentar

Satirischer Wochenrückblick
Ein grünes Bäumchen für Knut

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Lesezeit 2 Minuten
Köln, 21.01.2018: Gebrauchte Weihnachtsbäume liegen zur Entsorgung am Straßenrand. Nach den Feiertagen holen die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) die alten Tannenbäume ab.  Foto: Matthias Heinekamp - Entsorgung, Müll, Muell, Weihnachtsbaum, Tannenbaum, Christbaum, Weihnachten, Müllabfuhr, Müllentsorgung, weggeworfen

Gebrauchte Weihnachtsbäume liegen zur Entsorgung am Straßenrand. Nach den Feiertagen holen die Abfallwirtschaftsbetriebe jetzt nach einem festen Zeitplan ab.

Warum die Abfallwirtschaftsbetriebe den Tannenbäumen im neuen Jahr eine geregelte Abfuhr erteilen.

Was soll man davon halten? Das letzte Weihnachtsplätzchen ist noch nicht verdrückt, da landen die ersten Knuts schon auf der Straße. Abgeschmückt im Rinnstein. Am dritten Weihnachtstag. Dem ersten Tag zwischen den Jahren. Bruche mer nit, fott domet. Noch so frisch, dass man auf das achttägige Rückgaberecht pochen könnte, hätte der Christbaumverkäufer aus dem Sauerland auf dem Parkplatz an der Niehler Straße nicht längst das Weite gesucht.

Jetzt liegen sie da, die ersten Exemplare und warten darauf, dass man ihnen eine Abfuhr erteilt. Dabei haben die Abfallwirtschaftsbetriebe in ihrem Müllkalender für 2025, der bei uns gefühlt immer zusammen mit dem Adventskalender ins Haus schneit, eigens ein neues Symbol eingeführt.

Frohe Botschaft von der Müllabfuhr

Neben dem grauen Quadrat für die Restmülltonne, dem orangefarbenen Punkt für die Wertstofftonne, deren Deckel eigentlich gelb ist, dem blauen Dreieck für die Papiertonne und der braunen Raute für den Biomüll, einem roten Symbol für die Arzttonne, das gemeinhin völlig unbekannt ist, gibt es jetzt noch ein grünes Bäumchen für Knut. Selbstverständlich auch in der Online-Abfuhr-App, wenn die wegen technischer Störungen nicht gerade wieder offline ist, während an der Lösung des Problems schnellstmöglich gearbeitet wird.

Alles zum Thema AWB

Mit diesem Bäumchen vermittelt uns die Müllabfuhr die frohe Botschaft, dass jetzt eindeutig geregelt ist, wann in welchem Veedel Knuts letztes Stündlein geschlagen hat.

In unserem Fall ist das ein Montag. Montag, der 13. Januar, um genau zu sein. Und damit deutlich vor Maria Lichtmess, das Fest zur Darstellung des Herrn im Tempel, das 40 Tage nach Weihnachten gefeiert wird und an dem der holde Knabe deshalb seine Krippe verlassen muss. Der Tag, an dem in unserem Supermarkt die ersten Osterhasen in den Verkauf gelangen. Bis dahin muss jeder anständige Christbaum im hillije Kölle überleben, ohne die letzten Nadeln verloren zu haben.

Was ist das bloß für eine Terminplanung? Selbst der Zoo will nicht garantieren, dass die Elefanten an einem Baum auf ihrem Speiseplan Gefallen finden, der das Mindesthaltbarkeitsdatum vermutlich längst überschritten hat. Sie würden doch Anfang Februar auch keinen Christstollen mehr essen, oder?