Warum die höheren Preise fürs Bewohnerparken in Köln das Wohnungsproblem lösen könnten.
Satirischer WochenrückblickFür rollende Herbergen ist in Köln kein Platz mehr
Es begab sich aber zu jener Zeit, dass ein Gebot vom Kölner Stadtrat ausging, dass die Autos aller Bewohner mit Parkausweisen für die besonders engen Gassen neu geschätzt würden. Diese Schätzung war zwar nicht die allererste und sie geschah, als Henriette Reker Statthalterin von Mutter Colonia war.
Da machten sich alle Kölner zeitgleich auf den Weg in eines der Bezirksrathäuser, reihten sich klaglos in schier endlose Schlangen ein, um eines der letzten 30-Euro-Parkpapiere in der Automobilgeschichte Colonias zu ergattern.
Etliche jedoch standen ratlos in den engen Gassen vor ihren rollenden Herbergen, die man Wohnmobile nannte, und stellten voller Entsetzen fest, dass es für sie in Colonia keine Herbergen mehr gibt. Nicht einmal auf den schäbigen Plätzen unter der Hochbahn auf dem Gürtel in Nippes, die eines Bürstners Elegance oder eines Morelo Grand Empire wahrlich unwürdig sind.
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Und so zogen sie immer weiter, fort aus den engen Gassen in die Veedel am Rande der Stadt, wo Parkplätze noch kostenlos sind. Dort ließen sie sich ermattet nieder, kochten ihr Essen auf Rädern und verteidigten diesen letzten Zufluchtsort mit weißen Plastikzäunen und „My home is my castle“-Fußmatten vor ihren Herbergseingängen.
Doch siehe, es lebten Menschen in derselben Gegend, die protestierten gegen diese Luxusnomaden in ihren Veedeln. Diese fürchteten sich sehr. Und so begab es sich zu jener Zeit, dass ein weiteres Gebot vom Kölner Stadtrat ausging, dass aus ganz Colonia eine einzige Bewohnerparkzone machte.
Nachdem alle Besitzer der rollenden Herbergen ihre Reifen demontiert hatten, verkündete Statthalterin Henriette Reker eine große Freude, die ihrem Volke gerade widerfahren sei: Wir haben das Wohnungsproblem gelöst.