AboAbonnieren

Schnee auch am Wochenende?Frost und Glätte lähmen Verkehr im Rheinland – Schnee sogar in Köln

Lesezeit 5 Minuten

In Köln und Region hat es geschneit. Während sich Winter-Fans über Flocken freuen, kam es zu vielen Staus. Ein Überblick zum Schnee – und ob er bleibt.

Weiße Landschaften im Köln und Region: Schnee hat am Donnerstagmorgen viele Menschen im Rheinland überrascht. In der Nacht zu Donnerstag fielen die ersten weißen Flocken. Während sich viele Winter-Fans über den Schnee freuen, führten Frost und Glätte am Donnerstagmorgen auch zu Staus und Verzögerungen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt am Donnerstag in weiten Teilen NRWs vor leichtem Schneefall, Frost und Glätte sind die Folgen. Die Warnung gilt bis mindestens 15 Uhr unter anderem für Köln, den Kreis Euskirchen und den Großteil des Rhein-Erft-Kreises sowie für Leverkusen, Rhein-Berg und Rhein-Sieg sowie Oberberg.

Ein Überblick zur Schnee-Lage – und zur Frage, wie das Wetter in den kommenden Tagen wird.

Schnee in Köln: Eingeschneite Dom-Spitzen und „Köln“-Schriften auf Autos

In Köln waren es zunächst nur wenige Zentimeter Schnee, die am Donnerstagmorgen gefallen sind. Bei Höchsttemperaturen bis zu drei Grad Celsius bleibt aber in Köln bislang nur wenig Schnee liegen – weiße Pracht Fehlanzeige. Stattdessen mischt sich der Schnee mit vorausgesagtem Regen zu Schneematsch. „Damit Schnee liegenbleibt, ist es in Köln zu warm, nur vereinzelt auf Wiesen könnte etwas bleiben, aber auf Straßen und Gehwegen wird der Schnee zu Schneematsch“, sagt Nadine Schittko, Wetterdienst-Meteorologin in Essen zur Lage am Donnerstag.

Auch wenn sich am Donnerstag immer wieder die Sonne zeigt, sehen mehrere Wetter-Portale wie „Wetter.com“ eine Regenwahrscheinlichkeit von 90 Prozent in Köln.

19. Januar: Eine Räummaschine beseitigt Schnee in Köln.

19. Januar: Eine Räummaschine beseitigt Schnee in Köln.

Wenn es in Köln schneit und eisig kalt ist, sind zugefrorene Weiher und Seen ein beliebtes Ziel. Immer wieder betreten Personen die zugefrorenen Flächen, doch die Feuerwehr warnt eindringlich davor.

Auch die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) warnten bereits am Mittwoch vor dem Schneefall in Köln. Der Winterdienst streute daraufhin die wichtigsten Straßen und die Kölner Rheinbrücken.

Über soziale Netzwerke wurden einige Bilder und Fotos mit Schnee-Motiven geteilt. Zu sehen waren unter anderem eingeschneite Türme des Kölner Doms, Menschen, die durch die Flocken in Köln stapfen oder ein „Köln“-Schriftzug im Schnee auf einer Autoscheibe.

Auch rund um Köln lockt der Wintereinbruch viele Menschen für einen Spaziergang ins Freie und sorgt für schöne Impressionen. Im Oberbergischen bereitet sich die Gemeinde Reichshof auf einen großen Andrang von Wintersportlern am kommenden Wochenende vor. Nach langer Schneeflaute rechne die Kur- und Touristinfo nun für Samstag und Sonntag mit guten Rodelbedingungen.

Wetterdienst erwartet weiteren Schneefall – geringere Chancen am Wochenende

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt auch für den Freitag weiteren Schnee für Köln und die umliegenden Kreise voraus: Von Nordwesten und Westen ziehen Schneeschauer durch NRW, die im Tagesverlauf auch zu Schneeregenschauern werden können, heißt es in der Donnerstags-Prognose.

Auch am Freitag bestehe Glätte-Gefahr, Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sollten vorsichtig sein. Die Temperaturen steigen leicht auf 1 bis 4 Grad Celsius, in der Nacht kann es aber in höheren Lagen eisig bei -6 Grad werden. „Das nächste Tief zieht dann ab Freitagmittag ein. Dabei kann es auch einzelne Schneeflocken in Köln geben“, so DWD-Meteorologin Schittko.

Am Wochenende dominieren vor allem die Wolken: Am Samstag erwartet der DWD aber, dass es überwiegend trocken bleibt – Schnee wird es wohl nicht geben.

Auch am Sonntag soll es größtenteils trocken bleiben, die Chancen für Schnee in Köln sind gering: „Aus dem Mittelmeerraum zieht ein Tief zu uns. Das wird aber wohl eher Hessen und Ostwestfalen erreichen. Ob es auch in Köln bemerkbar ist, ist unwahrscheinlicher“, lautet die Prognose der Essener Meteorologin Nadine Schittko. Höchstwerte liegen dann bei 3 Grad, in der Nacht kann es örtlich sogar auf -7 Grad Celsius abkühlen.

Wetter in NRW: Schnee führt zu Unfällen – Bus-Verkehr in Oberberg eingestellt

Der Schneefall und die extreme Glätte haben am Donnerstagmorgen zu zahlreichen Unfällen im Oberbergischen Kreis geführt, berichtet die Oberberger Polizei am Donnerstagmorgen. Die Oberbergische Verkehrsgesellschaft (OVG) teilte mit, dass der Busverkehr auf den rund 50 Linien eingestellt werde.

Ein ähnliches Bild zeigte sich auch in Leverkusen: Während der Winterdienst im Einsatz war, kam es bei Unfällen vor allem zu Sachschäden. Am Vormittag seien schneebedingte Unfälle in Leverkusen jedoch deutlich zurückgegangen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.

Im Rhein-Sieg-Kreis zählt die Polizei am Donnerstagmorgen 70 Unfälle. In den allermeisten Fällen gingen diese glimpflich aus – bei einigen wenigen wurden Menschen leicht verletzt. In Troisdorf-Spich stieß am Donnerstagmorgen ein Winterdienstfahrzeug mit einem Auto zusammen.

Kierspe: Ein Sattelschlepper ist im Schnee mit einem Auto kollidiert, Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz.

Kierspe: Ein Sattelschlepper ist im Schnee mit einem Auto kollidiert, Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz.

Im Rhein-Erft-Kreis kam es nach Angaben der Polizei am frühen Vormittag zu insgesamt 20 Unfällen. Bis auf einen Fall blieb es bei Blechschäden. Auf etlichen Buslinien kam es zu Verspätungen.

Insgesamt gab es in Nordrhein-Westfalen viele Staus und Verzögerungen durch den Schneefall: Zeitweise kam es im Land zu rund 250 Kilometern Stau. Außerdem wurde auch in Wuppertal und anderen Städten der öffentliche Nahverkehr einstellt.

Im Sauerland und im Bergischen Land hatten Lastwagen Probleme an den Steigungen. Besonders betroffen war ein Streifen von Bergisch Gladbach über Wuppertal und Essen bis ins nördliche Ruhrgebiet.

„Alle Fahrzeuge unserer Autobahnmeistereien sind im Einsatz“, schrieb die Autobahn-Gesellschaft in Westfalen auf Twitter. Trotzdem brauchten Autofahrer Geduld. „Fahrt vorsichtig - wir arbeiten so schnell wir können!“, schrieben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Auf den Straßen gab es nach ersten Angaben der Polizei Hunderte Glätte-Unfälle. Dabei wurden auch einige Menschen verletzt.

In Kierspe im Märkischen Kreis musste die Polizei eine Bundesstraße sperren, nachdem sich ein Lastwagen auf der rutschigen Strecke quergestellt hatte. In Wuppertal stoppten die Stadtwerke vorsichtshalber für mehrere Stunden den gesamten Busverkehr. In der Stadt mit ihren hohen Bergen und steilen Steigungen haben Busse bei Glätte oft Probleme. (mab mit ps/hge/cfs/que/dpa)