Im Radio, Bus oder Stadion: Es gibt in Köln Stimmen, denen wir (fast) täglich mehr oder weniger aufmerksam zuhören – kennen Sie alle sechs?
Hör mal, wer da sprichtRadio, Bus, Stadion & Co. – welchen Stimmen wir in Köln täglich lauschen
Was haben Kölns Hauptbahnhof und Flughafen, KVB-Bahnen und -Busse, Lanxess-Arena, Rhein-Energie-Stadion und Radio Köln gemeinsam? Sie alle haben Sprecher beziehungsweise Stimmen, mit denen die Menschen sie verbinden. Teilweise sind die Stimmen digital kreiert, teilweise kommen echte Sprecher zum Einsatz. Ein Blick hinter sechs „Kölner Stimmen“.
Rhein-Energie-Stadion: 1. FC Köln
Er bittet die Zuschauer, sich bei der Hymne von den Plätzen zu erheben, und sagt die Torschützen an. Ganz euphorisch ist er aber, wenn er ausruft: „Tooor für unseren 1. FC Köln!“
Den FC-Fans dürfte er bekannt sein: Michael Trippel ist Stadionsprecher bei den Heimspielen des 1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion – und das bereits seit 25 Jahren.
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„Willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands“, so begrüßt Trippel Fußballgäste im Müngersdorfer Stadion. An den Ruhestand denkt der 70-Jährige noch nicht: „Ich mache weiter — solange es mir gesundheitlich noch gut geht, man mich noch hören will und ich Freude dabei habe.“
Die Stimme am Hauptbahnhof Köln
Vielleicht haben Sie schon einmal die folgende oder eine ähnliche Durchsage am Kölner Hauptbahnhof gehört: „Ihre nächsten Anschlüsse: ICE555 nach Berlin, Abfahrt 8.45 Uhr von Gleis 8.“ Die sogenannte durchgängige elektronische Fahrgastinformation ist deutschlandweit im Einsatz, es handelt sich um eine künstlich generierte Stimme.
Am Kölner Hauptbahnhof kommt aber auch eine echte Stimme zum Einsatz, wie ein Bahnsprecher erklärt. Der Synchron- und Hörbuchsprecher Heiko Grauel leiht den deutschen Bahnhöfen seit 2020 seine Stimme. Mehr als 14.000 einzelne Zeilen hat er für die Deutsche Bahn eingesprochen. Seine Stimme ist mittlerweile an mehr als 650 Bahnhöfen zu hören, seit knapp zwei Jahren auch in Köln.
James Bond am Flughafen Köln/Bonn
Rund 500 Ansagen sind pro Tag am Flughafen Köln/Bonn zu hören. Die meisten davon sind automatisierte Ansagen, die vom Band laufen. Pressesprecherin Franziska Graalmann erklärt, dass sie über ein eigenes Ansagesystem des Flughafens erstellt werden. Hierbei ist eine künstliche Stimme im Einsatz.
„Willkommen in Bonn, Köln/Bonn.“ Diese Begrüßung dürfte einigen noch bekannt sein. Inspiriert vom James-Bond-Spruch „Mein Name ist Bond, James Bond“, war sie 2007 erstmals am Kölner Flughafen zu hören. Frank Glaubrecht, die deutsche Stimme des Bond-Darstellers Pierce Brosnan, sprach sie ein. Die „James-Bond-Ansage“ wird allerdings laut Graalmann seit Mitte letzten Jahres nicht mehr gespielt.
Radio Köln: Die Stimme, die Köln weckt
Wer morgens zwischen sechs und zehn Uhr Radio Köln hört, kommt an Daniel Wallroths Stimme nicht vorbei. Wallroth moderiert die Morgenshow „Guten Morgen Köln“. Claudia Schall, Chefredakteurin von Radio Köln, sagt über ihren Kollegen: „Daniel ist ein Köln-verrückter Kollege – deshalb schafft er es auch, jeden Morgen so früh aus den Federn zu kommen, um Köln zu wecken.“
Sebastian Walch hingegen ist die „Station Voice“ von Radio Köln, er spricht sogenannte Show-Opener, Jingles und Teaser für den Sender ein. Täglich bekommen die Kölner so rund 250 „Station Voice Sounds“, eingesprochen von Walch, zu hören.
Lanxess-Arena: Kölner Haie
Sprecher gibt es auch bei den Heimspielen der Kölner Haie in der Lanxess-Arena. Seit der Saison 2019/2020 ist Tobias Zeller Haie-Moderator, gemeinsam mit Oliver Frühauf, der die Haie-Spiele seit 2003 moderiert. Frühauf denkt ebenfalls nicht ans Aufhören: „Wenn es nach mir geht, bleibe ich die Stimme der Kölner Haie, solange man mich hören und sehen will oder ich von einem Puck am Sprechertisch aus dem Haie-Leben geschossen werde.“
Durchsagen der Kölner-Verkehrs-Betriebe
Im Kölner Stadtgebiet und darüber hinaus ist die KVB mit mehr als 1000 Bus- und Stadtbahnhaltestellen vertreten. Täglich kommen so rund 1600 Durchsagen zusammen, die über die Lautsprecher in den Bahnen und Bussen ertönen.
Seit 2006 werden die Durchsagen nicht mehr eingesprochen, sondern mithilfe der digitalen Stimme „Lara“ generiert, sagt Pressesprecher Matthias Pesch. Dafür nutzt das Unternehmen die Software „Voice-Reader“, womit sich beliebige Texte in Audio verwandeln lassen.
Gelegentlich werden aber doch noch echte Stimmen benötigt. Pesch sagte: „Es gibt immer mal wieder Sonderansagen für spezielle Themen, zum Beispiel unsere Prominenten-Ansagen während der Corona-Pandemie zum Tragen der Masken, oder auch kürzlich die Ansagen in den Sprachen der Länder, die während der EM in Köln gespielt haben.“