Köln – Die Trockenheit macht den Kölner Bäumen mehr und mehr zu schaffen. Nachdem in den Jahren 2018, 2019 und 2020 bereits viel zu wenig Regen gefallen war, zeichnet sich auch in diesem Jahr ab, dass zumindest der Mai zu trocken ausfällt. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass es durch den Klimawandel immer öfter zu länger anhaltenden Trockenperioden kommt“, hatte Bernhard Pospichal, Meteorologe an der Universität zu Köln, kürzlich dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt.
Viele Kölner fragen sich nun, wie sie Bäumen helfen können. Besonders Jungbäume mit einem Stammumfang von bis zu 40 Zentimeter (gemessen in einem Meter Höhe) und Bäume auf schwierigen Untergründen wie Tiefgaragen, Stadtbahntunnel oder in Pflanztrögen sollten gegossen werden, heißt es auf der Homepage der Stadt. Große Bäume dagegen nicht, da das Wasser nicht in die tiefen Erdschichten gelangt, in denen die Wurzeln der großen Bäume liegen.
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Wer freiwillig helfen will, kann sich einen oder mehrere Bäume aussuchen. Gerne gesehen ist es, wenn sich die Helfer auch um die Baumbeete kümmern. Wie aber wässert man die Bäume richtig? „Am einfachsten gießt man das Wasser vorsichtig mit einem Eimer aus geringer Höhe an den Baum. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass nichts verloren geht“, teilt die Stadt mit. Sofern die Baumscheibe die Wassermenge nicht vollständig aufnehmen könne, sollte man mehrmals gießen und langsam vorgehen, bis die benötigte Menge ausgebracht wurde. „Eine einmalige Wassergabe von 100 Litern erzielt positivere Ergebnisse als über zehn Tage aufeinanderfolgende Wassergaben von zehn Litern, da somit die Verluste durch Oberflächenverdunstung deutlich geringer sind.“
Wassersack versorgt Wurzeln direkt
Sinnvoll sei es auch, einen Wassersack zu verwenden. Denn bei einer konventionellen Bewässerung fließe das Wasser an der Oberfläche ab und gehe verloren. „Mit einem Wassersack werden die Wurzeln direkt versorgt. Der Sack wird um den Stamm gelegt, mit dem Reißverschluss fixiert und anschließend mit Wasser gefüllt. Das Wasser tropft langsam ab“, so die Stadt.
Dadurch werde die Erde kontinuierlich durchfeuchtet und die Wurzeln werden optimal versorgt. „Diese Methode ist nur für junge Bäume oder für Bäume auf schwierigen Untergründen geeignet.“ Je nach Stammdurchmesser fasse der Sack etwa 50 bis 75 Liter Wasser. Die Abtropfzeit ist abhängig von Bewässerungssack-Modell und Füllmenge und beträgt circa drei bis acht Stunden. Wassersäcke händigt die Stadt im Stadthaus Deutz aus.
Auch ältere Bäume leiden
Trotz aller Helfer wird die Trockenheit Schäden im Kölner Grün hinterlassen. Vor allem die älteren Bäume verlören durch anhaltende Trockenheit ihre Widerstandskraft - anders als die jungen, für die es in der Stadt auch Patenschafts-Projekte gibt. Die älteren Bäume können nicht ausreichend künstlich bewässert werden. „Das ist bei 80.000 Straßenbäumen und 2800 Hektar Grünflächen im Stadtgebiet unmöglich“, sagt der stellvertretende Leiter des Grünflächenamts, Joachim Bauer. Man müsse sich damit abfinden, dass Linde, Hainbuche, Birke und Rotdorn klimabedingt mit den Jahren aus dem Stadtbild verschwinden und durch Arten wie den japanischen Schnurbaum, die Kobushi-Magnolie oder die Amerikanische Esche ersetzt werden, die Trockenheit besser vertragen.