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Erhebliche Einschränkungen des NahverkehrsWarnstreik in Köln - Fridays For Future unterstützt KVB

Lesezeit 3 Minuten
30 bis 40 vor allem junge Menschen zogen - begleitet von der Polizei - über die Amsterdamer Straße zum KVB-Betriebshof Nord in der Friedrich-Karl-Straße, dort stehen die Streikposten der KVB-Beschäftigen.

30 bis 40 vor allem junge Menschen zogen über die Amsterdamer Straße zum KVB-Betriebshof Nord.

Nach einem Aufruf von Verdi haben sich am Freitagmorgen Streikende am Betriebshof der KVB in Köln versammelt. Alle Informationen zum Streik.

In Nordrhein-Westfalen haben am frühen Freitagmorgen Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr begonnen. Der eintägige Warnstreik sei mit dem Betriebsbeginn der Verkehrsunternehmen ab circa 2.30 Uhr gestartet, sagte ein Verdi-Sprecher.

Schwerpunkte sind nach Angaben der Gewerkschaft das Ruhrgebiet und das Rheinland. Vor allem Bewohner der größeren Städte müssen sich auf erhebliche Einschränkungen gefasst machen. Laut einer Übersicht von Verdi gibt es Warnstreiks unter anderem in Dortmund, Bochum, Essen, Mülheim, Oberhausen, Köln, Bonn, Aachen, Münster, Bielefeld, Hagen und Düsseldorf.

In Köln finden außerdem auch wieder Kundgebungen der Gruppe Fridays For Future statt. Dort werden die Streiks bei der KVB lauthals unterstützt und befürwortet.

Kundgebungen an der Deutzer Werft

Etwa 1500 Demonstrierende haben sich zur Schlusskundgebung des Globalen Streiktags an der Deutzer Werft zusammen gefunden. Auf dem Programm stehen Reden von zahlreichen Vereinen und Initiativen sowie zwei Musical-Acts. Die Themen scheinen so zahlreich zu sein, wie die Menschen: von den Lohnforderungen der KVB-Beschäftigten, über einen fairen Klimaschutz für den globalen Süden bis hin zum Stopp des Ausbaus der Rodenkirchener Brücke.

Blick auf die Deutzer Werft, wo sich zahlreiche Menschen versammeln. Im Hintergrund sieht man den Rhein und den Dom.

An der Deutzer Werft sind am Freitagnachmittag verschiedene Demozüge aus der Stadt zusammengekommen.

Uniwiesen Köln: FFF-Aktivisten unterstützen KVB beim Streik

Ein Aktivist an den Uniwiesen in Köln

Ein Aktivist an den Uniwiesen in Köln.

An den Uniwiesen in der Kölner Südstadt haben sich bis zum Freitagmittag mehrere hundert Menschen einem Aufruf von Fridays for Future (FFF) folgend versammelt, um für mehr Klimaschutz weltweit und gegen die Politik der deutschen Bundesregierung zu demonstrieren.

Streikende von Verdi halten am Betriebshof der KVB ein Banner in der Hand.

Streikende von Verdi halten am Betriebshof der KVB ein Banner in der Hand.

In Köln versammelten sich Teilnehmer des Warnstreiks unter anderem am Betriebshof der KVB. Dort haben sie ein Banner mit der Aufschrift „Wir sind es wert“ an einer Schranke aufgehängt. Auf weiteren Bannern verleihen sie ihrer Forderung nach besserer Bezahlung Ausdruck.

Am Freitagmorgen zogen rund 30 bis 40 vor allem junge Menschen – begleitet von der Polizei - über die Amsterdamer Straße zum KVB-Betriebshof Nord in der Friedrich-Karl-Straße.

 30 bis 40 vor allem junge Menschen zogen - begleitet von der Polizei - über die Amsterdamer Straße zum KVB-Betriebshof Nord in der Friedrich-Karl-Straße, dort stehen die Streikposten der KVB-Beschäftigen.

„Solidarität mit den Streikenden der KVB“ – eine Gruppe von jungen Leuten zieht am Freitagmorgen zum KVB-Betriebshof Nord.

Streik in Köln hat begonnen

Der Verdi-Sprecher sagte, man rechne landesweit mit mindestens 15 000 Streikenden. Wie die Verkehrsunternehmen DVG und WSW mobil mitteilten, verkehren am Freitag auch in Duisburg und Wuppertal keine Busse und (Schwebe-)Bahnen.

Die Haltestelle Zoo/Flora ist am Morgen menschenleer.

Die Haltestelle Zoo/Flora ist am Morgen menschenleer.

In manchen der betroffenen Städte dürften dennoch einzelne Linien fahren, deren Betrieb an private Unternehmen vergeben wurde. Die Warnstreiks sind Teil einer größeren Aktion im Nahverkehr - Verdi hat auch in mehreren anderen Bundesländern dazu aufgerufen. Die Aktion soll gemeinsam mit den Klimaaktivisten von Fridays for Future stattfinden, die für Freitag zu einem globalen Klimastreik aufrufen.

Verdi und Beamtenbund fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt

Für Beschäftigte von Verkehrsunternehmen, die in kommunaler Hand liegen, gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes im Nahverkehr. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche trotz eines Angebots der Arbeitgeber noch keine Annäherung gegeben. Für Ende März ist die wohl entscheidende dritte Runde angesetzt. (pst/dpa)