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Partei in KriseNach Vertagung der OB-Kandidatenwahl in Kölner CDU – Parteichef Mandl schweigt

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Abstimmung bei der Mitgliederversammlung in der Messe.

Abstimmung bei der Mitgliederversammlung in der Messe.

Bei der Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes am Montag ging es auch um die Finanzlage. Kienitz will Fraktionsgeschäftsführer bleiben.

Auch zwei Tage, nachdem sich seine Oberbürgermeister-Kandidatur möglicherweise erledigt hat, ist CDU-Parteichef Karl Mandl für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ nicht zu sprechen. Am Samstag hatten die Mitglieder in der Messe die Aufstellung des CDU-OB-Kandidaten für die Kommunalwahl am 14. September 2025 vertagt. Ob Mandl bei einem erneuten Termin nochmal antritt, ließ er am Samstag offen. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Partei wieder auf Kandidatensuche geht.

An der Sitzung des geschäftsführenden Parteivorstandes nahm Mandl am Montagmorgen teil. Wann das Gremium über eine Analyse zu möglichen Regressforderungen gegen frühere Vorstandsmitglieder entscheidet, blieb auch nach der Sitzung des Gremiums unklar, weil Uneinigkeit in der Sache geherrscht haben soll. Möglicherweise diskutiert die Siebener-Runde darüber nächsten Montag.

CDU-Parteichef Karl Mandl.

CDU-Parteichef Karl Mandl.

Wie berichtet, hatte Vize-Parteichef Thomas Schneider vorigen Donnerstag eine E-Mail an seine Kolleginnen und Kollegen gesendet. Schneider ist seit März 2023 Mitglied des Gremiums, damals löste der neue Vorstand um Mandl den bisherigen Parteichef Bernd Petelkau ab. In der Mail heißt es: „Dennoch sind wir es den Spendern und unserer Verantwortung als Vorstand der CDU Köln schuldig, diese vorgefundenen Missstände zu besprechen. Ich fühle mich gezwungen, die Verjährungsfrist nicht verstreichen zu lassen, weil ich nicht persönlich haften will.“

Mit Missständen meint Schneider die Arbeit des vorherigen Vorstandes um Petelkau sowie den aktuellen Vorstandsmitgliedern Florian Braun und Serap Güler. Laut Mandl soll er jahrelang fehlende Mitgliedsbeiträge nicht angemahnt haben.

Sechs Ratsmitglieder hören auf

Auf der Mitgliederversammlung am Samstag hatte die Partei auch die Kandidaten für die 45 Wahlbezirke gewählt: Aus der aktuellen Ratsfraktion von 20 Mitgliedern treten sechs nicht mehr an. Es handelt sich um Felix Spehl, Artur Tybussek, Anne Henk-Holstein, Ursula Gärtner, Monika Roß-Belkner und Claudia Heithorst.

Wie berichtet, setzte sich Ratsherr Dirk Michel im Wahlkreis 39 in Kalk mit 182 zu 173 Stimmen gegen Engelbert Rummel durch. Michel sagte: „Es war vorher anders durch die Stadtbezirksvorsitzenden vereinbart, aber ich habe mich gegen diese Absprachen in der Partei durchgesetzt.“ Rummel sagte: „Das ist ein knappes, aber klares Ergebnis, das ich akzeptiere.“ Rummel wechselte in einen anderen Kalker Wahlbezirk, wo ein Kandidat zurückzog.

Petelkau hat weiter viele Unterstützer

Die verabschiedete Reserveliste dokumentierte, dass Fraktionschef Bernd Petelkau weiter im Rat vorne mitmischen will, er landete auf Platz eins und damit vor Oliver Kehrl, dem Stadtbezirksvorsitzenden von Rodenkirchen. Petelkau hatte schon vorher wieder angekündigt, Fraktionschef bleiben zu wollen. Betrachtet man die Reihung der Liste und die Ratskandidaten, dürften auch in der nächsten Fraktion wieder viele seiner Unterstützer sitzen.

Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz ist auf Listenplatz vier gesetzt. Da aber die drei Politikerinnen und Politiker vor ihm vermutlich ihre Wahlbezirke direkt gewinnen, hat er Netto-Listenplatz eins. Den braucht er auch, weil sein Wahlbezirk in Ehrenfeld für die CDU eigentlich nicht zu gewinnen ist.

Kienitz freute sich über den Rückhalt in der Partei und sagte: „Gerne möchte ich meine Arbeit als Geschäftsführer fortsetzen, dies entscheidet die neue Fraktion.“ Sowohl Petelkau als auch Kienitz haben ihre jeweiligen Positionen bereits seit zehn Jahren inne.