Frank Plasberg hat sich negativ über seinen Nachfolger Louis Klamroth geäußert. Der reagierte nun in einem Interview.
„Hart aber fair“-NachfolgerLouis Klamroth äußert sich zu Vorwürfen von Frank Plasberg
Seit einem Jahr moderiert Louis Klamroth den Polit-Talk „Hart aber fair“, den er von seinem Kollegen Frank Plasberg übernahm. Plasberg war mehr als 20 Jahre für die Sendung verantwortlich und schaffte seinerzeit den Sprung vom dritten Programm des WDR ins ARD-Hauptprogramm. Was zunächst wie ein harmonischer Übergang aussah, entpuppte sich jedoch Monate später hinter den Kulissen als konfliktträchtig.
Anfang Dezember sprach Plasberg im Branchenmagazin DWDL über den Abschied von der Sendung und stänkerte gegen Klamroth, sich nicht an Absprachen zu halten. Hintergrund waren ganz offenbar Meinungsverschiedenheiten über die Produktion der Sendung. Inzwischen, ein Jahr nach seiner ersten Sendung, äußerte sich Klamroth nun selber in der „Zeit“ zu Plasbergs Einlassungen, der seinen jüngeren Nachfolger sogar als einen „vordergründig so freundlichen Menschen“ bezeichnet hatte, in dem er sich aber getäuscht habe.
Louis Klamroth: Frank Plasberg braucht wohl „eigene Erzählung“
Klamroth drückt sich „Zeit“-Interview eher vorsichtig aus, als es um Plasberg geht. Er empfinde „großen Respekt“ für seinen Vorgänger. Er sagt aber auch deutlich: „Ich kann verstehen, dass er eine eigene Erzählung für sich braucht, wie es zu dieser Trennung gekommen ist. Ich habe die Ereignisse gänzlich anders in Erinnerung“.
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Es geht um die Tatsache, dass der WDR die Produktion der Sendung neu vergeben hat: Plasberg gab nicht nur die Moderation ab, sondern seine Firma Ansager und Schnipselmann verlor zum Ende des vergangenen Jahres auch die Produktion von „Hart aber fair“. Diese liegt jetzt seit Anfang 2024 in der Hand von Klamroths Firma Florida Factual. Diese gehört zur Florida-Entertainment-Gruppe der Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf.
„Hart aber fair“: Frank Plasberg kritisiert Louis Klamroth
Plasberg hatte sich beschwert, dass er nicht von Klamroth über den Wechsel der Produktionsfirma informiert wurde. Dieser sagt nun, die Entscheidung habe beim WDR gelegen, und es sei zuvor auch lange mit Plasbergs Team diskutiert worden. Die Undankbarkeit, die Plasberg als Klamroths „Entdecker“ offenbar empfindet, kann der Jüngere nicht nachvollziehen.
Klamroth kündigt eine Modernisierung der Sendung, die am 29. Januar nach der Weihnachtspause wieder startet, an. Zudem werde es am Folgetag eine weitere Version in der Mediathek geben, die mit Informationen und Kommentaren des Moderators angereichert sei. Zum eigentlichen Talk am Montagabend sagt Klamroth: „Ich will noch weniger diese ritualisierten Scheinkämpfe ausfechten, für die Polittalks oft zu Recht kritisiert werden.“