Köln – Fünf Monate vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen stehen zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger den Spitzenkandidaten der beiden großen Parteien ablehnend gegenüber. Dies ist ein Ergebnis des „NRW Check“, einer vierteiligen Umfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und 37 weiterer nordrhein-westfälischen Tageszeitungen im Vorfeld der Landtagswahl am 15. Mai 2022.
Der NRW-Check
Die Aktion
Der „NRW Check“ ist eine Aktion der westfälischen Tageszeitungen. In deren Auftrag führt das Meinungsforschungsinstitut forsa im Vorfeld der Landtagswahl am 15. Mai 2022 vier repräsentative Umfragen durch. Nach der ersten Erhebung, deren Ergebnisse wir hier präsentieren, folgen im Januar/Februar, März und April/Mai drei weitere Befragungswellen. Neben der „Sonntagsfrage“ und der Zufriedenheit mit der Landesregierung geht es dabei auch um die Meinung der Menschen zu den wichtigsten landes- und bundespolitischen Themen.
Für die erste Welle befragte forsa in der Zeit vom 26. November bis zum 7. Dezember 2009 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger aus Nordrhein-Westfalen.
Die am „NRW Check“ beteiligten 38 Zeitungstitel, unter ihnen der „Kölner Stadt-Anzeiger“, haben eine tägliche gedruckte Auflage von rund zwei Millionen Exemplaren und eine durchschnittliche wöchentliche Gesamtreichweite in gedruckten wie digitalen Angeboten von rund 9,8 Millionen Leserinnen und Lesern (b4p-Studie I/2021). (jf)
Die Teilnehmer
Folgende Titel sind beteiligt: Aachener Nachrichten | Aachener Zeitung | Neue Westfälische | Haller Kreisblatt
Zwei Drittel (64 Prozent) der Wahlberechtigten würden sich im Fall einer Direktwahl des Ministerpräsidenten weder für Amtsinhaber Hendrik Wüst (CDU) noch für seinen SPD-Herausforderer Thomas Kutschaty entscheiden. In einer repräsentativen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts forsa für den „NRW-Check“ kam Wüst auf 24 Prozent, Kutschaty nur auf 12 Prozent.
Die amtierende CDU/FDP-Koalition ist fünf Monate vor der Landtagswahl weit entfernt von einer Mehrheit. Die CDU kommt derzeit auf 27 Prozent Zustimmung, die FDP auf 12 Prozent. Ein rot-grünes Bündnis käme auf ähnliche Werte: Die SPD könnte derzeit – wie die CDU – mit 27 Prozent der Stimmen rechnen, die Grünen mit 14 Prozent. Damit wäre in NRW die Bildung einer Ampelkoalition nach Vorbild des Bundes möglich, aber auch Jamaika (CDU, Grüne, FDP) oder eine große Koalition aus CDU und SPD.
Als derzeit größtes Problem im bevölkerungsreichsten Bundesland nennen die Menschen mit weitem Abstand die Corona-Krise. Mit 87 Prozent landete die Pandemie mit ihren verschiedenen Facetten auf Platz eins einer Liste, für die Mehrfachnennungen möglich waren.