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Ansturm auf kostenlose LebensmittelLaumann verspricht Tafeln finanzielle Hilfen

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Laumann

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Wuppertal – Die Landesregierung von NRW will den Tafeln helfen, die Menschen mit kostenlosen Lebensmitteln unterstützen. NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann sagte den Einrichtungen insgesamt zwei Millionen Euro aus dem Landeshalt zu.

„Die wichtige Arbeit der Tafeln und Lebensmittelverteiler darf nicht gefährdet werden. Deswegen hilft das Land nun erneut schnell und unbürokratisch, damit der laufende Betrieb aufrechterhalten werden kann“, sagte der CDU-Politiker beim Besuch der Tafel in Wuppertal.

Die lokalen Tafeln und Lebensmittelverteiler können für die Monate Oktober 2022 bis Februar 2023 jeweils bis zu 1.500 Euro zur Finanzierung gestiegener Ausgaben beantragen. Insgesamt stehen pro Einrichtung bis zu 7.500 Euro für diesen Zeitraum zur Verfügung.

Linda Teschlade

Lena Teschlade

Zülfü Polat ist seit zehn Jahren bei der Tafel in Wuppertal. „Wir sind seit Monaten im Krisenmodus. Inflation und hohe Energiekosten bringen jetzt auch Menschen in Bedrängnis, die bislang finanziell noch klar gekommen sind. Der Bedarf an Lebensmitteln ist enorm, immer mehr Menschen können sich kein warmes Mittagessen mehr leisten“, sagte Polat dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Januar seien 7000 Essen in der Kantine ausgegeben worden, im September waren es schon 16.500.

„Die Zahl der Haushalte, die von uns versorgt werden, hat sich von 3500 auf 6000 erhöht. Das Fatale dabei ist, dass die Lebensmittespenden gleichzeitig stark zurückgegangen sind. Im Januar hatten wir 110 Tonnen an Spenden, jetzt sind es nur noch 60 Tonnen. Die Krise führt dazu, dass es auch in den Supermärken weniger Überschüsse gibt. Da bleibt alles so lange wie möglich in den Regalen“, so Polat.

Hohe Kosten für Sprit

Auch die Wuppertaler Tafel hat mit den hohen Kosten zu kämpfen. „Wir haben zwölf Fahrzeuge, die betankt werden müssen. Uns belasten nicht nur de hohen Spritpreise, wir müssen mittlerweile auch viel mehr Märkte anfahren. Früher haben wir 7000 Kilometer im Monat zurückgelegt, jetzt sind es 9000. Das drückt uns die Luft ab“, so der technische Leiter der Einrichtung.

Die Tafeln begrüßen die Unterstützung durch die Landesregierung. „Ein Weg wäre auch, neue Türen zu öffnen. Bei den Landwirtschaftskammern bleiben zum Beispiel viele Erzeugnisse liegen, die für den Verkauf angeblich nicht geeignet sind, wie zum Beispiel zu kleine Kartoffeln“, erklärte Polat. „Das sind Reserven, die wir jetzt unbedingt nutzen sollten. In der derzeitigen Situation Lebensmittel wegzuwerfen, ist unverantwortlich gegenüber den Menschen, die nicht wissen, wie sie satt werden sollen.“

Land finanziert Kühllaster

Dem Landesverband der Tafeln will das Land über die einzelnen Hilfen hinaus die Anschaffung eines Kühllasters finanzieren, mit dem die Versorgung einzelner Tafeln in Nordrhein-Westfalen sichergestellt werden soll. Die Tafeln sind für viele Bürger in NRW eine wichtige Unterstützung in ihrem Alltag. Menschen, die auf das Angebot von Tafeln und Lebensmittelverteilern angewiesen sind, sollen auch weiterhin dort mit Lebensmitteln versorgt werden können, sagte Sozialminister Laumann.

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Die SPD im Düsseldorfer Landtag begrüßte die Initiative. Gleichzeitig kritisierte sie die Sozialpolitik der Landesregierung. „Diese Landesregierung wird vielleicht eine Koalition für mehr Windräder und Radwege sein, aber keine für die Menschen, die sich Sorgen machen um ihren Arbeitsplatz, um ihre Mieten, um steigende Preise und die Bildungschancen ihrer Kinder“, so Lena Teschlade, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW. Laumann stehle sich aus seiner staatlichen Verantwortung, „indem er zentrale sozialpolitische Aufgaben an private Vereine“ auslagere.