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KommentarPreisexplosion bei der Rhein-Energie: Ist das Wucher?

Lesezeit 2 Minuten
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Die Zentrale der Rheinenergie in Köln

Köln – Das Wehklagen über die steigenden Strompreise für Verbraucher ist kaum zu überhören. In drei Schritten von unter 30 auf über 70 Cent je Kilowattstunde steigt der Strompreis für Neukunden bei der Rhein-Energie. Ist das Wucher? Vermutlich nicht.

Fast alle Versorger erhöhen auf breiter Linie die Preise und spiegeln damit den Großhandelspreis wider. Zu besseren Zeiten schossen Firmen wie Pilze aus dem Boden, die Strom zu niedrigsten Preisen anboten und Verbrauchern zum Wechsel noch eine Prämie zahlten. War das unmoralisch? Keineswegs, es war von beiden Seiten marktwirtschaftliches Handeln. Jetzt aber sind Stadtwerke wie die Rhein-Energie als Grundversorger gezwungen einzuspringen. Das ist Pflicht und richtig so, damit bei niemandem der Herd kalt bleibt.

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Schuld an den absurden Preissprüngen sind zwei Dinge. Einerseits werden die Menschen nur dann Energie sparen, wenn sie teurer wird. Das tut weh, ist aber Ziel der Energiewende, die einen breiten Konsens genießt. Andererseits waren zuletzt 51 Prozent des Strompreises durch Steuern und Abgaben verursacht. Für die EEG-Umlage gibt es jetzt eine Entlastung. Aber Stromsteuer, Umsatzsteuer, Konzessionsabgabe (erheben Kommunen für Wegerechte) und diverse Umlagen für Offshore-Haftung (Schadenersatz für defekte Windräder im Meer) sowie die NEV-Umlage (finanziert ermäßigte Netzentgelte für die Industrie) bleiben bestehen.

Allen, die jetzt aktionistisch auf Strom-Anbieter schimpfen wollen, sei gesagt: Vater Staat ist der größte Preistreiber bei der Energie.