Der Discounter darf seine Dubai-Schokolade laut einem Beschluss des Landgerichts Köln nicht weiter unter diesem Namen verkaufen.
„Gefahr einer Irreführung“Landgericht Köln verbietet Aldi den Verkauf seiner Dubai-Schokolade
Das Landgericht Köln hat dem Discounter Aldi Süd untersagt, ein bestimmtes Produkt weiterhin zu verkaufen. Es handelt sich laut „Lebensmittelzeitung“ um die „Alyan Dubai Handmade Chocolate“. Der Aufdruck auf der Schokolade suggeriert den Kunden, dass es sich um ein Produkt aus Dubai handelt. Dies sei allerdings falsch, heißt es in dem Bericht, denn die Schokolade werde in der Türkei hergestellt.
Das Landgericht Köln erließ eine einstweilige Verfügung. Zum Wortlaut des Beschlusses und zum Kläger gab das Gericht keine Auskunft. Es habe auch keine mündliche Verhandlung gegeben. Der Deutschen Presseagentur liegt der Beschluss aber vor. (AZ: 33 O 544/24).
Süßwarenhersteller klagte gegen Aldi Süd
Laut „t-online“ hatte Andreas Wilmers, Inhaber des Süßwarenvertriebs Wilmers, gegen Aldi geklagt. Wilmers vertreibt echte Dubai-Schokolade und hatte sich demnach gegen die „Kundentäuschung“ gewehrt, wie er von „t-online“ zitiert wird. Es handele sich bei dem Aldi-Produkt vermutlich um eine industriell in der Türkei produzierte Schokolade.
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Aldi Süd hat den Berichten zufolge die Entscheidung des Landgerichts Köln bislang nicht kommentiert. Laut Website war die Schokolade ab dem 16. Dezember ein Aktions-Produkt und dürfte inzwischen nicht mehr in den Filialen erhältlich sein. Beworben wurde sie dennoch weiterhin auf der Website (Stand 13. Januar).
Das Landgericht Köln Beschlüsse äußerte sich in einem anderen Beschluss ebenfalls zu „falscher“ Dubai-Schokolade, so am 6. Januar 2025 (AZ. 33 O 525/24). Hier heißt es laut Pressemitteilung vom 13. Januar: „Schokoladenprodukte, die nicht in Dubai hergestellt sind und keinen sonstigen geographischen Bezug zu Dubai aufweisen“, dürften nicht „irreführend als ‚Dubai Schokolade‘ oder ähnlich gekennzeichnet werden“. Auch die Bezeichnung „The Tase of Dubai“ und/oder „mit einem Hauch von Dubai“ dürfte nicht verwendet werden, heißt es weiter. Es sei von der „Gefahr einer Irreführung“ der Verbraucher auszugehen.
„Dubai“-Schokolade enthält oft schlechte Zutaten
Um Dubai-Schokolade war vor einigen Monaten ein Hype entstanden, und dementsprechend versuchen viele Unternehmen, auf der Welle mitzuschwimmen. Immer wieder fallen jedoch Hersteller auf, die den Namen irreführend verwenden. Ein Kölner, der in Dubai seit Jahren die Süßware unter Verwendung von Kamelmilch herstellt, erklärte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass echte Dubai-Schokolade immer Handarbeit sei.
Oft sind die Zutaten bei günstigeren Produkten auch minderwertig, wie Untersuchungen der letzten Zeit zeigen. Eigentlich muss die Vollmilchschokolade mit Pistaziencreme und Engelshaar gefüllt sein. Damit sind Kadaifi, also süße Teigfäden, gemeint. Oft handelt es sich allerdings nicht um Pistaziencreme, sondern nur um Farbstoffe. Auch andere Zutaten wie Palmfett oder Sesam, die eigentlich nicht in die Schokolade gehören, wurden dort schon gefunden.
Einige Schokoladen sind sogar gesundheitsgefährdend, da sie verunreinigt gewesen seien, zeigten Analysen. So wurden in acht von acht Proben des Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamtes (CVUA) Verunreinigungen, Farbstoffe, Allergene und Fremdfett festgestellt. Nicht deklarierter Sesam könnte für Allergiker sogar gefährlich werden. Die Lebensmittelchemiker sprachen von „Verbrauchertäuschung“.