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Distanzunterricht in NRWSPD fordert Freischuss für Schüler bei Abi-Prüfungen

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Schule leer

Blick in ein leeres Klassenzimmer. In NRW wird der Distanzunterricht bis zum 12. Februar verlängert. (Symbolbild)

Köln/Düsseldorf – Das passte: Während im Landtag die Fraktionen über die Schulpolitik in Zeiten von Pandemie und Virus-Mutationen stritten, ging bei den Schulen im Land ein ministerieller Schulbrief ein. Aus dem Schreiben geht hervor, dass ab Montag (1. Februar) Schüler aller Klassen von Stufe 1 bis 13 auch in den Schulen am Distanzunterricht teilnehmen können, wenn sie zu Hause kein geeignetes Umfeld haben, wie Ministerin Yvonne Gebauer (FDP) im Landtag sagte. Bisher stand die Notbetreuung in den Schulen nur den Schülern der Klassen 1 bis 6 offen.

Das erweiterte Angebot wird den Eltern oder volljährigen Schülern aus den Klassen 7 bis 13 jeweils durch die Schulleitung unterbreitet. Die Teilnahme ist freiwillig und kann nicht von den Eltern beantragt werden. Betroffene Schüler können in Räumen der Schule unter Aufsicht schulischen Personals am Distanzunterricht teilnehmen – zusätzlicher Präsenzunterricht findet für sie nicht statt.

Distanzunterricht in NRW wird zunächst bis 12. Februar fortgesetzt

Der Distanzunterricht in NRW wird zunächst bis 12. Februar fortgesetzt, das hatte Gebauer bereits angekündigt. Für die Zeit danach zeigte sich die Ministerin offen für Wechselmodelle von Präsenz- und Distanzunterricht. Wenn Schulen und Verbände das wollten, „dann kann es selbstverständlich auch Wechselmodelle geben.“

Alles zum Thema Jochen Ott

SPD und Grüne warfen Gebauer vor, dass es keine systematische Vorbereitung oder Planungssicherheit für den Betrieb nach dem 14. Februar gebe, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef, Jochen Ott. Die Schüler seien bis Mitte Februar dann insgesamt schon acht Wochen zu Hause. „Sie müssen jetzt reagieren und mit Wechselmodellen die Sicherheit geben, wie es nach dem 14. Februar weitergehen kann“, forderte Ott.

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) im Landtag

Im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bekräftigte der schulpolitische Sprecher der SPD sein Plädoyer für einen „Freischuss“ – gemeint ist damit die Möglichkeit, im Corona-Jahr nach einer misslungenen Abschlussprüfung einen erneuten Leistungsnachweis zu erbringen. Für den Herbst könnte man einen zweiten „Prüfungskreislauf“ anbieten, sagte Ott – dies werde vielen Abiturienten die Nervosität nehmen, die aufgrund der derzeitigen Bedingungen ohnehin höher sei als in normalen Jahren. In der Debatte lehnte FDP-Politikerin Franziska Müller-Rech solche Forderungen als „Unsinn“ ab und sagte: „Mit uns wird es 2021 kein rot-grünes Gummi-Abitur geben.“

Die Grünen-Schulexpertin Sigrid Beer forderte „Verlässlichkeit“ – niemand gehe davon aus, dass die Schulen nach Mitte Februar wieder in den Präsenzunterricht gehen könnten. Welche Vorkehrungen Ministerin Gebauer dafür treffe, wisse man aber nicht.

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Der derzeitige Distanzunterricht habe – „auch das gehört zur Wahrheit“ – eine „höchst unterschiedliche Qualität“, sagte Beer. Die SPD fordert, angesichts der Unterrichtsausfälle sollte es in der Sekundarstufe 1 keine Halbjahreszeugnisse geben – außer in den Abschlussjahrgängen und bei einem Schulwechsel.

Der AfD-Schulpolitiker Helmut Seifen nannte die Schulschließungen unverantwortlich. Ministerin Gebauer habe recht gehabt mit ihrem langen Kampf um den Präsenzunterricht – sie sei damit leider gescheitert.