Flut in Bad MünstereifelZum zweiten Mal besucht Bettina Böttinger Betroffene
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Bad Münstereifel – Zwölf Wochen nach der Flutkatastrophe ist WDR-Moderatorin Bettina Böttinger erneut zu Gast in Bad Münstereifel. Wieder spricht sie mit den Betroffenen: Seit ihrem letzten Besuch, eine Woche nach dem Ereignis, hat sich vieles getan, doch die Nachwirkungen des Hochwassers sind noch längst nicht überwunden und die Wiederaufbauarbeiten halten an. Nach wie vor ist der Bereich um die Erft zerstört, nur wenige Geschäfte haben wieder geöffnet.
„Es sind noch Helfer da, aber es ist ein bisschen ruhiger geworden“, sagt Günter Zumbé, mit dem Böttinger auch bei ihrem ersten Besuch gesprochen hat. Mit seiner Frau Ursula Palm-Zumbé wohnt er über ihrem Juweliergeschäft im Erdgeschoss eines Hauses in der Innenstadt. Vor kurzem konnte das Ehepaar dort wieder einziehen. „Wieder heimzukehren, das war ziemlich euphorisch. Ein tolles Gefühl“, so Palm-Zumbé. Zuvor sei man zwar ständig vor Ort gewesen, um aufzuräumen. Aber wieder heimzukommen, „das war einfach klasse“, sagt sie.
Bei Böttingers erstem Besuch hatte Palm-Zumbé auch von den Zukunftsplänen für ihr Juweliergeschäft gesprochen. Ihr Optimismus, den Laden aufzubauen und den Betrieb wieder aufzunehmen, sei ungebrochen. „Die Kunden fragen, wann es endlich losgeht. Das ist echt witzig. Ich sage dann, immer langsam“, erzählt sie. Denn trotz ihrer positiven Einstellung gebe es auch zahlreiche Rückschläge. „Die Räume trocknen nicht so einfach. Da muss noch einiges gemacht werden“, so Palm-Zumbé. Auch ihr Mann bestätigt: „Bei dem, was jetzt getan werden muss, sind vor allem die Fachleute gefragt, die Elektrofachbetriebe, die Heizungsbauer, die Innenausbauer.“ Viele Schäden erkenne man auch erst jetzt, weil ihr volles Ausmaß erst nach einiger Zeit zum Vorschein komme, wie etwa bei Holzböden.
Probleme in Bad Münstereifel kommen mit dem Herbst
Auch Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian bestätigt, dass mit dem einbrechenden Herbst neue Probleme auf die Stadt zukommen. Noch nicht überall in Bad Münstereifel gebe es wieder eine funktionierende Gasversorgung. „Uns fehlt noch ein Teil der Leitungen, aber wir hoffen, dass wir das in nächster Zeit schaffen können“, so die Bürgermeisterin. Danach stelle sich dann die Frage, wie die Anschluss- und Versorgungslage direkt in den betroffenen Häusern sei. Davon abhängig gestalte sich das weitere Vorgehen.
Auch die Kommunal-, Bau- und Heimatministerin des Landes NRW, Ina Scharrenbach (CDU), war bei dem Fernsehtermin vor Ort. Die Flutkatastrophe habe auch auf NRW-Ebene zum Umdenken angeregt. „Zum einen wollen wir hochwassersicherer bauen, insbesondere da, wo wir neu aufbauen müssen. Zum anderen haben wir in Bezug auf Strom und Wärme gesagt, dass wir beides nach Möglichkeit höherlegen wollen“, so Scharrenbach.
Ein erneutes Starkregenereignis könne man nicht verhindern, aber man könne dafür sorgen, dass durch geänderte Baumaßnahmen dessen Auswirkungen verringert werden, sagt die Heimatministerin.