Herrlich jeck: Hier fassen wir die Highlights aus dem Straßenkarneval der Gemeinde Blankenheim zusammen. So war der Zoch in Waldorf.
Karneval 2025Juh-Jah! So feiert die Gemeinde Blankenheim – Waldorf feiert jeckes Jubiläum
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Waldorfs Karnevalsurgestein Klaus Esser, 89, hat mit Caro Jentges (links) eine „Praktikantin“, die ihn beim Kötten für die Zochkasse unterstützt. KV-Waldorf-Vorsitzende Manuela Linden-Saftig freut sich: „Von den neun Gruppen im Zoch kommen sieben aus unserem kleinen Dorf!“
Copyright: Stefan Lieser
An den Karnevalstagen finden Sie hier die schönsten Bilder aus dem Gemeindegebiet Blankenheim.
Waldorfer Karnevalsurgestein Klaus Esser hat jetzt eine Praktikantin
55 Jahre –ein jeckes Jubiläum feiert der Karnevalsverein Waldorf in dieser Session. Beim Zoch zeigte sich: Im rund 200-Einwohner-Dorf gelingt den aktuell 33 organisierten Jecken die Nachwuchsarbeit – ein Garant fürs Fortbestehen.
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Das Gießkännchen als Narrenkappe: Bettina, Sarah und Minuschka (von links) waren als „Gärtnerinnen“ im Zoch dabei.
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Waldorfs Karnevalsurgestein Klaus Esser, 89, hat mit Caro Jentges (links) eine „Praktikantin“, die ihn beim Kötten für die Zochkasse unterstützt. KV-Waldorf-Vorsitzende Manuela Linden-Saftig freut sich: „Von den neun Gruppen im Zoch kommen sieben aus unserem kleinen Dorf!“
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Wie gut sie aufgestellt sind, zeigen die Waldorfer beim jecken Lindwurm durchs Dorf: Sieben von neun Gruppen kamen aus Waldorf selbst, zwei waren aus Ripsdorf und Dollendorf mit eigenem Mottowagen angereist. Auch am Rand des Zochweges konnte man ein Beispiel für die Generationenfolge erleben: Klaus Esser, Waldorfer Karnevalsurgestein und mittlerweile 89 Jahre alt, hat eine „Praktikantin“ fürs Kötten gefunden. Caro Jentges beherzigt die Tipps des Profis. Esser hat immerhin 19 Jahre lang die Sammelbüchse geschwungen und um einen Obolus für die Zochkasse gebeten: „Immer freundlich, aber auch hartnäckig sein!“ Nebenbei bemerkt ist schon Essers Urenkel im KV Waldorf aktiv dabei.
Außerdem mischten die „Schornsteinfeger“ munter im jecken Treiben mit, dazu eine Gruppe, die sich als Konfettis kostümiert hatte, neun Draculas, natürlich der Musikverein Waldorf, die Junggesellen als „Mario Kart Gruppe“, „Cowboy und Indianer“, „Jäger und Tiere“. Und dann waren da neun Gärtner. Wie man das Thema als Kostümkopfbedeckung umsetzt? Man schneidet einfach ein Gießkännchen auf und setzt es ohne Boden auf den Kopf. „Wir wollen Waldorf zum Erblühen bringen“, so Sarah Mies. Das war angesichts des Wetters eine Leichtigkeit.
Für den Blangemer Zoch geht's nach dem Dienst flott ins Kostüm
Nach dem Geisterzoch ging am Rosenmontag der zweite närrische Lindwurm der Session durch die Ahrstraße. 14 Fußgruppen und Wagen waren mit von der Partie.
Karneval feiern – das ist ein Grundrecht! Wer's noch nicht wusste, musste nur Luitgard und Agathe fragen. Die beiden Seniorinnen sehen sich als „Omas für Juh-Jah“, das hatten sie auf ein Transparent geschrieben, dessen Stange an Agathes Rollator befestigt war. Pflegerin Lara war gleich mit dabei. Denn im Alter wollen die beiden rüstigen Blankenheimerinnen das eine tun, nämlich feiern, auf das andere, die nötige Betreuung, aber nicht verzichten müssen.
Wie die beiden Seniorinnen waren einige Hundert Zuschauer an die Ahrstraße von Blankenheim gekommen, um den Zoch zu sehen. Er wurde – Tradition ist Tradition – von den beiden „Jecken Böhnchen“, in diesem Jahr Tom Franzen und Noel Mercier, angeführt. Unter den Mottowagen im Zoch waren auch zwei von den jecken Nachbarn des KV Gemötliche Dörfer Blankenheimerdorf und einer von den Nachbarn aus Dahlem dabei.
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Pflegerinnen des Seniorenheims Auf Hülchrath hatten ihre Tagesdienste so organisiert, dass sie beim Zoch dabei sein konnten.
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Ihr Kostüm, der Haarschmuck und das Make-up waren inspiriert vom mexikanischen „Dia de los Muertos“: Katja und Melanie aus Blankenheim.
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Die schönsten Kostüme trug eine Clique aus 25 Blankenheimern und Blankenheimerinnen, die sich die bunten Farben des mexikanischen „Dia de los Muertos“ (Tag der Toten) ausgesucht hatten. Totenkopf-Make-up, bunter Federkopfschmuck, weite und mehrschichtige Röcke trugen auch Katja und Melanie. Und natürlich wurde die aufwendige Kostümierung von den jungen Frauen eifrig für Selfies genutzt.
An Karneval arbeiten? Das müssen auch die neun Pflegerinnen der Seniorenwohngemeinschaft St. Joseph und St. Ägidius in Blankenheim. „Doch wir haben unseren Dienst extra so gelegt, dass wir im Zoch mitlaufen können“, so Isolde Schmitz, die gerade vom Frühdienst kam und sich wie ihre acht Kolleginnen schnell das selbstgebaute „Heißluftballonkostüm“ umschnallte. Auch ein anderes ungewöhnliches „Gefährt“ war im Zoch dabei: Das Team eines örtlichen Taxiunternehmens hatte ein „Party-Bike“ für zwölf radelnde Jecken umgebaut und warb so für alternative Öko-Fortbewegungsmittel.
Ganz traditionell sind in Blankenheim die Geister los
Der Zoch in Blankenheimerdorf ist aus dem Tief wieder raus
Ein wenig Bedenken hatten die Blankenheimerdorfer vor einigen Jahren, was den Fortbestand ihres Zochs angeht. Doch am Weiberdonnerstag zeigten sie eindrucksvoll, dass ihr Fastelovend quicklebendig ist.
Was war sonst los?
Hier finden Sie alles zum Karneval im Kreis Euskirchen im Überblick.