In der Kreisliga ist nicht viel passiert. Zeit mal über den Tellerrand hinauszublicken: nach Schweden und in (a)soziale Netzwerke etwa.
Kreisliga-KolumneFrei nach den Bläck Fööss: „Klein-Spanien, heißer Tee!“
Um mal die Bläck Fööss ein wenig umzudichten: „Jedes Johr im Hervs jeht dat Spellche widder loss.“ Oder besser gesagt: „Dat Spellche“ geht eben nicht „loss“. Weil „dat Spellche“ nämlich draußen stattfindet und draußen ist es gerade usselich, um weiter im rheinischen Sprachgebrauch zu bleiben. Statt „Spanien, ole!“ heißt es „Klein-Spanien, heißer Tee!“ Es wird gebibbert auf den Sportplätzen im Kreis, und das nicht vor Spannung.
Für eine Kolumne über die Kreisliga ist so eine Situation natürlich schwierig, denn selbst, wenn man das Wochenende schon erweitert und am Donnerstagabend stattfinden lässt, haben bis Sonntagabend nur ein Bezirksligaspiel, zwei Kreisliga-A-Spiele, ein Kreisliga-B-Spiel und dann, am Abend des Totensonntags, noch ein Bezirksligaspiel der Frauen stattgefunden. Die sind größtenteils schon in separaten Berichten verarbeitet worden.
Stromausfall im Relegationsspiel des IF Brommapojkarna gegen Utsiktens
Und das Fußball-Highlight der letzten Tage schlechthin, das Relegationsspiel zur ersten schwedischen Liga zwischen dem IF Brommapojkarna und Utsiktens BK, bot dann nach einem Stromausfall in Halbzeit eins auch nur Magerkost: 0:0. Aber der IF Bromma, wie wir Insider den Verein nennen, ist durch ein 7:0 im Hinspiel eh sicherer Sieger. Glückwunsch zum Klassenerhalt in der Allsvenskan! Warum wir das erwähnen? Weil Bromma fast so klingt wie Drommert. Schnee gibt es wohl in beiden Orten ähnlich viel.
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Apropos Drommert, also Dreiborn: Deren Spiel gegen Schönau, das am kommenden Sonntag stattfinden sollte, wurde jetzt schon auf den 8. März verlegt. Wenn man sich die Wetterprognose der nächsten Tage anschaut, ist davon auszugehen, dass es vielleicht noch weitere Partien der Kreisliga A an deren letztem Spieltag vor der Winterpause erwischt (die Bezirksliga muss noch eine Woche länger ran). Schöneseiffen gegen Roitzheim wäre beispielsweise so ein Kandidat. Es sind auch ein paar Nachholspiele in den unteren Kreisligen geplant.
Internet-User antworten oft ohne Sachkenntnis über Urteil
Aber so bleibt die Zeit, einen Blick in die sozialen Netzwerke zu werfen. Und da vergeht einem die Lust auf Blödsinn und Wortspiele wie in der bisherigen Kolumne. Liebe Sportsfreunde, wir müssen reden! Denn wie bei Facebook unter unserem Artikel über das Sportgerichtsurteil gegen einen Stotzheimer Spieler von einigen Usern kommentiert wird, ist teilweise unter aller Kanone und vor allen Dingen: ohne Sachkenntnis.
Und damit sind noch nicht mal die gemeint, die für das doppelte Stoßen und die anschließende Beleidigung des Schiedsrichters eine „lebenslange Sperre“ des Spielers fordern, einmal sogar mit der Bitte um anschließende „Sicherungsverwahrung“ (das Strafmaß für eine Tätlichkeit gegen Schiedsrichter liegt im Bereich zwischen 12 und 36 Monaten, der Schiedsrichter hat keine Anzeige erstattet). Ich will das nicht verharmlosen, aber nach 18 Monaten hat der 21-Jährige eine Chance verdient. Und dann schaut man weiter.
Rassismus hat auf Fußballplätzen und in sozialen Netzwerken nichts verloren
Nein, wirklich widerwärtig ist beispielsweise der Kommentar, in dem gefordert wird, dass der Spieler, dessen Name die Redaktion wie auch in „normalen“ Gerichtsprozessen nicht genannt hat, in sein „Herkunftsland“ zurückgeschickt werden solle. Andere User behaupteten, dass der Spieler Migrationshintergrund haben müsse bzw. Ausländer sei. „Behaupteten“, weil diese Kommentare mittlerweile gelöscht wurden. Es passt vermutlich nicht in das schlichte Weltbild einiger Menschen, wenn man ihnen entgegnet, dass der Spieler Deutscher ohne erkennbaren Migrationshintergrund ist.
Für solche Äußerungen würde ich dann übrigens auch eine Rote Karte zeigen und eine lange Sperre fordern. Denn das ist purer Rassismus. Und der hat weder auf Fußballplätzen, noch in sozialen Medien – ach, einfach nirgendwo! – etwas verloren.