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Rückhaltebecken und mehrWie die Stadt Mechernich sich vor Hochwasser schützen will

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An einer Baustelle in Satzvey liegt ein kastenförmiges Betonrohr, das zum Hochwasserschutz eingesetzt wird. Im Hintergrund sind ein Bagger und ein Lkw zu sehen.

Mit größer dimensionierten Kastenprofilen wurde in diesem Jahr bereits in Satzvey die Durchlässigkeit am Damm der ehemaligen Kreisbahnstrecke erhöht. Viele weitere Baumaßnahmen sollen noch folgen.

Die überörtliche Planung des Hochwasserschutzes ist noch nicht beendet. Dennoch können die Kommunen bereits Maßnahmen starten.

Von Sofortmaßnahmen kann man zweieinhalb Jahre nach der Flutkatastrophe inzwischen nicht mehr sprechen, immer öfter ist daher beim Thema Starkregen- und Hochwasserschutz von No-Regret-Maßnahmen die Rede. Damit gemeint sind Baumaßnahmen, die man nicht bereut, obwohl das große Ganze – in diesem Fall eine Hochwasserschutzplanung von der Quelle bis zur Mündung – noch nicht endgültig vorliegt.

Das betrifft auch die Stadt Mechernich, die in Zusammenarbeit mit dem Erftverband derzeit im Bereich von Blei- und Veybach den Bau mehrerer Rückhaltebecken plant und auch in zahlreichen Ortschaften Maßnahmen umsetzen will, um die Bevölkerung bei Starkregen besser vor den Wassermassen zu schützen.

In der Stadt Mechernich greifen die Projekte ineinander

Im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz gaben die Stadtverwaltung und Dr. Daniel Bittner vom Erftverband einen Überblick zum Sachstand der derzeit laufenden Planungen.

Am Beispiel der Orte Eiserfey und Vussem wird deutlich, wie die Projekte ineinandergreifen: Während der Erftverband für das geplante Hochwasserrückhaltebecken zwischen dem Sportplatz in Eiserfey und Vussem verantwortlich ist, laufen bei der Stadt Mechernich die Planungen für ein kleineres Rückhaltebecken auf einer Teilfläche des ehemaligen Sportplatzes in Vussem und für eine bessere Kanalisierung im Bereich des Vussemer „Margarethenhäuschens“.

Bei Eiserfey wird die Straße saniert und ein Rückhaltebecken gebaut

Weil der vorhandene Durchlass unter der Straße zu klein ist, lief im Juli 2021 Wasser aus Lorbach und Bergheim über die Straße und weiter Richtung Harterweg und Höhenweg nach Vussem.

„Die Vergrößerung des Durchlasses hat zum Ziel, das Wasser wie geplant ins Tal des Veybachs abzuleiten und in die dort geplante Rückhaltung einzuleiten“, so Fachbereichsleiter Mario Dittmann. Eine weitere beteiligte Behörde ist die Euskirchener Kreisverwaltung. „Der Kreis plant die Sanierung der K 58 zwischen Harzheim und Eiserfey und im Zuge dessen auch den Bau eines Rückhaltebeckens, um das Hauserbachtal bei Starkregen zu entlasten“, so Dittmann weiter.

In Mechernich gibt's auch Infoveranstaltungen für Bürger

Allein die im Ausschuss vorgestellten Maßnahmen – neben den bereits genannten noch weitere unter anderem in den Orten Firmenich, Bleibuir, Kallmuth, Lorbach, Kommern, Antweiler und Satzvey – haben einen Kostenrahmen von rund neun Millionen Euro. „Und es gibt noch weitere Möglichkeiten in vielen anderen Orten – wir haben heute nur die wichtigsten dargestellt“, betonte Mechernichs Erster Beigeordneter Thomas Hambach. Man habe zudem mit allen Ortsbürgermeistern über die jeweilige Situation vor Ort gesprochen.

Dr. Rolf Gerber (Grüne) bedankte sich „für diese wichtige Info-Arbeit“, doch der CDU reichte das im Ausschuss noch nicht aus: Peter Kronenberg forderte die Durchführung von Bürgerinformationsveranstaltungen in den Orten, um die Information über die geplanten Maßnahmen noch transparenter darzustellen. Dem Vorschlag stimmten letztlich alle Fraktionen zu.

„Wir werden dann aber jeweils mehrere Orte zusammenfassen“, kündigte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick an. Vorab wolle man auch noch die Ergebnisse des derzeit laufenden Online-Beteiligungssystems zum Hochwasserschutz abwarten.