In Euskirchen entsteht ein Schulungszentrum mit Schaugarten und Seminarräumen. Im Mittelpunkt stehen Biodiversität und Nachhaltigkeit.
Millioneninvestition an der ErftStadt Euskirchen plant ein grünes Bildungszentrum
Die Stadt Euskirchen möchte im Erftpark und der nahe gelegenen Grünanlage am Veybach mit finanzieller Unterstützung des Bundes ein außerschulisches Bildungszentrum einrichten, in dem Biodiversität und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen. Das Areal bietet sich dafür an, denn Theorie und Praxis lassen sich dort hervorragend verknüpfen. Simon Gammersbach, der in der Verwaltung das Sachgebiet Grünflächen/Forsten leitet, stellte das Vorhaben jetzt den Medien vor.
Mit von der Partie waren auch Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Projektpartner. Mit ihnen wollen Gammersbach und seine Mitarbeiter in den kommenden Monaten Ideen entwickeln, „damit wir vielleicht schon Ende dieses Jahres mit der Umsetzung beginnen können“, wie der Sachgebietsleiter sagte. Der Abschluss der Baumaßnahmen, die mit dem Projekt einhergehen, sei nach dem jetzigen Stand für 2026 oder 2027 vorgesehen.
Bürgermeister Sacha Reichelt schwärmt vom Euskirchener Erftpark
Bürgermeister Sacha Reichelt hatte den Erftpark vorher als tolle Ecke in Euskirchen bezeichnet. „Hier ist in den zurückliegenden Jahren wahnsinnig viel passiert“, sagte er und lenkte den Blick auf die Umgebung mit Grünflächen, Naturlehrpfad, Spazierwegen, einer naturnahen Spielelandschaft und der renaturierten Erft. „Hier wird es immer schöner“, fügte er hinzu.
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Nicht zuletzt ist der Erftpark ein Lernort. Im Grünen Klassenzimmer machen Fachleute schon seit 2008 Kinder und Jugendliche mit vielen Facetten der Natur vertraut. Die Einrichtung ist auf dem ehemaligen Reitturniergelände untergebracht, und zwar im alten Richtergebäude.
Das Pumpenhaus des früheren Freibads wird zum Seminarraum
Der zweigeschossige Bau soll, unter anderem als Werkstatt, ebenso Teil des Schulungszentrums werden wie das frühere Pumpenhaus auf dem einstigen Freibadgelände am linken Erftufer. Die Stadt will darin einen Seminarraum unterbringen.
Während im alten Pumpenhaus – so das Konzept des Bildungszentrums – künftig die Theorie im Vordergrund stehen wird, bietet das weitläufige Gelände genügend Platz für die Praxis. So soll auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern im Veybachpark eine Schaugartenanlage entstehen. „Dort wollen wir zum Beispiel zeigen, wie man einen Vorgarten pflegeleicht und trotzdem artenreich und ansprechend gestalten kann“, sagte Gammersbach.
Die Stadt Euskirchen plant Infopunkte zu den Themen Flora und Fauna
An einer renaturierten Polderfläche der Zuckerfabrik Pfeifer und Langen wird eine Station zum Thema Fauna eingerichtet, am Erftufer ein Infopunkt zum Thema Wasser. Wer plant, ein Haus zu bauen, kann sich über Dach- und über Fassadenbegrünung informieren. Entsprechende Musterflächen werden am Pumpenhaus und am Richtergebäude angelegt.
Die Initiatoren haben dem Gesamtprojekt den Titel „Initiative für Biodiversität und Nachhaltigkeit“ gegeben und dafür die Abkürzung Bina gewählt. Die Stadt kalkuliert mit Gesamtkosten in Höhe von gut einer Million Euro. Den Löwenanteil, rund 840.000 Euro, trägt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
In das Programm werden lokale und regionale Akteure und Akteurinnen aus dem Bereich Umweltbildung eingebunden, so die Stadt. Im Einzelnen handelt es sich dabei nach Simon Gammersbachs Angaben um den Erftverband, den Naturpark Rheinland, die in Nettersheim angesiedelte Biologische Station im Kreis Euskirchen, den Naturschutzbund Deutschland (Nabu), die Nordeifel Tourismus GmbH (NET), den Stadtmarketing-Verein Zeus und die Leader-Region „Voreifel – Die Bäche der Swist“.
Die Stadt Euskirchen fasst das Vorhaben so zusammen: Bina solle mehr Grün in die Stadt bringen, die Biodiversität steigern, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen und den umweltfreundlichen Tourismus fördern. Letzteres will man durch die Anbindung des Projektgebiets an den Erftradweg bewerkstelligen.