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Tag-am-See-Festival Zülpich„Uns allen ist bewusst, dass wir damit nicht reich werden“

Lesezeit 3 Minuten

Beim zweiten Tag-am-See-Festival am Zülpicher Seepark bildete am Samstag erneut die Kölner Band Kasalla den Höhepunkt des Abends.

Zülpich – „Seit ich das erste Mal vor sechs Jahren einen Song von Kasalla im Autoradio gehört habe, bin ich ein Riesenfan“, schwärmte Vanessa vor dem Auftritt ihrer großen Idole am Samstagabend. Zum zweiten Mal bildete die Kölner Band den Hauptakt des Tag-am-See-Festivals, und wie schon im vergangenen Jahr ergatterte sich die 14-Jährige einen Platz in der ersten Reihe.

„Meine Mutter erzählt immer, ich hätte früher einmal während einer Autofahrt nur gequengelt. Als dann ein Kasalla-Song lief, war ich plötzlich still, bis ich schließlich versucht habe, den Refrain mitzusingen.“ Was für Vanessa im Alter von acht Jahren noch eine kaum zu meisternde Herausforderung darstellte, ging ihr am Samstag mit Leichtigkeit über die Lippen. Lautstark unterstütze sie die Musiker und schien dabei das gesamte Repertoire auswendig zu können.

Weniger Zuschauer als beim ersten Tag-am-See-Festival

Neben Vanessa hatten noch rund 3500 weitere Besucher den Weg in den Zülpicher Seepark gefunden. Auf der Bühne sorgten schon ab dem späten Nachmittag Bands wie Parallel oder der Musiker Rob Schröder für Unterhaltung. „Wir stellen uns selbst den Anspruch, allen Besuchern einen angenehmen Abend zu ermöglichen. Das spiegelt auch die Auswahl unseres Bühnenprogramms wider“, erklärte Benjamin Gerstenberg, der das „Tag-am-See-Festival“ gemeinsam mit André Lehner und Uwe Reetz organisiert hatte.

Alles zum Thema Kasalla

Zwei Tage lang hatten sie und ihr Team mit dem Aufbau von Bühne und Technik verbracht, immer mit einem hoffnungsvollen Blick gen Himmel. „Das wechselhafte Wetter hat uns im Vergleich zum Vorjahr leider einen kleinen Einbruch in den Vorverkaufszahlen beschert.“ Die Besucher konnten die musikalische Unterhaltung schließlich bei Sonnenschein und mit Blick auf den malerischen Wassersportsee genießen.

„Die ganze Atmosphäre ist wirklich einmalig“, stimmte Besucherin Dagmar Kruppert zu, die mit ihrem Ehemann Hans-Paul Kruppert aus Hergarten in die Römerstadt gekommen war. „Wir sind ursprünglich wegen der Band Emma 6 hier, feiern aber dank der großartigen Stimmung und natürlich auch wegen Kasalla bis zum Schluss durch.“

Tag-amSee-Festival ist Herzensangelegenheit für Zülpicher

Nach dem großen Erfolg der Premierenveranstaltung hatte sich die Frage nach einer Wiederholung des Festivals für die Veranstalter gar nicht erst gestellt. „Uns allen ist bewusst, dass wir mit diesem Event nicht reich werden, aber es ist eine Herzensangelegenheit, für die wir den damit verbundenen Aufwand gerne in Kauf nehmen“, so Gerstenberg.

Einige kleinere Änderungen im Vergleich zum Vorjahr seien vorgenommen worden. So konnte man am Samstag mit den sogenannten „Festival-Kröten“ an allen Ständen und Imbissbuden bargeldlos bezahlen, auch wurden die Plastikbecher durch kompostierbare Maisstärkebecher ersetzt. „Das spart nicht nur eine große Menge Müll, sondern beschert hoffentlich auch unserem Partner ,Viva con Aqua’ einige Spenden.“

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Was sich jedoch nicht verändert hatte, war die gute Musikunterhaltung auf der Bühne und die ausgelassene Partystimmung der Festivalgäste. Mit hochgerissenen Armen bejubelten sie jeden Titel und ließen sich von der ersten Minute an von den Bands mitreißen. „Einfach großartig“, kommentierte Besucher Luis Berg nach Atem ringend: „So etwas müsste es hier viel häufiger geben.“

Begeisterte Fans

Ein ähnliches Urteil hatten wohl auch die übrigen Festivalbesucher gefällt, die wild im Takt der Musik auf und ab hüpften oder sich bei ruhigeren Titeln schunkelnd in den Armen lagen. Bis zum letzten Akkord hielt diese Begeisterung an, und am liebsten wären sie dem Motto der Band Kasalla gefolgt: „Hür niemols op ze singe.“