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Reisen ab KölnLange Schlangen, viele Absagen – diese Probleme hat der Flughafen

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Warteschlange vor der Sicherheitskontrolle am Kölner Flughafen am Montagnachmittag.

Köln/Düsseldorf – Am Wochenende und am Montag war die Lage an den NRW-Flughäfen teilweise chaotisch. Etliche Flüge fielen aus, die Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen in Köln /Bonn und Düsseldorf waren erheblich. Die Sorge ist groß, dass die Lage mit Beginn der Sommerferien eskalieren könnte.

Wie laufen die Sicherheitskontrollen am Flughafen Köln/Bonn?

Nach Wochenenden mit teils sehr langen Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen am Flughafen Köln/Bonn hat sich das Bild erstmals auch an einem Wochentag verschärft. Am Montag gegen 12.30 Uhr reichte die Warteschlange von der Kontrollstelle in Terminal 1 bis in den Terminal 2 des Airports. „Ich habe schon viele Schlangen dort gesehen, aber das war auch für mich neu“, sagte ein häufig von Köln/Bonn fliegender Passagier.

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Anzeigetafel am Kölner Flughafen am 20. Juni 2022.

Reisende berichteten auch von langen Wartezeiten in den frühen Morgenstunden des Montag und ähnlichen Problemen am Freitag. So komme es auch dazu, dass die Wartezeiten deutlich mehr als eine Stunde ausmachten, sagt Verdi-Sekretär Özay Tarim. Er kritisiert die Zustände an den Sicherheitskontrollen. Das ist Desaster beim Personal in der Luftsicherheit. Die Verantwortlichen in Düsseldorf und Köln/Bonn sind gescheitert“, so Özay Tarim im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Wie viele Passagiere dadurch ihre Flüge verpassten, ist unklar. Zuständig für die Kontrollen ist das private Sicherheitsunternehmen Securitas, das von der Bundespolizei beauftragt wird. Der Flughafen Köln/Bonn rät dazu, zwei bis zweieinhalb Stunden vor Abflug am Airport zu sein. Am Montag verteilten Flughafenmitarbeiter Wasserflaschen an die Wartenden.

Wie viele Flüge fielen aus?

In Düsseldorf wurden am Montag bis 14.30 Uhr zwölf Ankünfte und elf Abflüge annulliert – und zwar von unterschiedlichen Airline, sagte ein Flughafensprecher.

Eurowings sprach für Düsseldorf und Köln/Bonn am Montag davon, dass „weniger als zehn Prozent“ abgesagt worden seien. Die Luftfahrtbranche habe seit Corona europaweit 150.000 Mitarbeitende eingebüßt. Deshalb komme es an zahlreichen Flughäfen zu Engpässen bei den Bodenverkehrsdiensten, der Flugsicherung und den Airlines. Zusätzlich hätten sich mehrere Crews kurzfristig krank gemeldet. Darunter seien auch Coronafälle.

Was sagt die NRW-Landesregierung?

Man habe sich in der Vergangenheit mehrfach an das Bundesinnenministerium gewandt und „dringenden Handlungsbedarf“ angemahnt, so ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Die hohen Passagierzahlen rund um die Sommerferien hätten sich lange angekündigt. „Die Länder warten seit Jahren auf eine vom Bund angekündigte Reform der Passagierkontrolle.“

Was lässt sich kurzfristig ändern?

Aus Sicht des NRW-Verkehrsministeriums können grundsätzlich bei den Sicherheitskontrollen Kräfte der Bundespolizei aushelfen, wenn sie als Luftsicherheitsassistent ausgebildet wurden. Das Bundesinnenministerium habe es darüber hinaus zugelassen, für Aufgaben zur Vorbereitung der Sicherheitskontrolle Personen einzusetzen, die nicht über diese umfassende Ausbildung verfügen.

Sie könnten nach einer Einweisung Hilfstätigkeiten übernehmen. Es sei Aufgabe des Bundesinnenministeriums, die vorhandenen Möglichkeiten auszuschöpfen.

Wie reagiert Easyjet?

Wegen des Personalmangels an Flughäfen kappt die Billigairline Easyjet ihre Kapazitäten für das zweite Geschäftshalbjahr. Dies werde zu einer Kostenbelastung führen und es würden mehr Kosten anfallen als in der Prognose zuvor veranschlagt, hieß es am Montag vom Unternehmen im britischen Luton, ohne konkrete Zahlen zu nennen.

Wie reagieren andere Airports?

Der Flughafen Amsterdam-Schiphol will im Sommer die Zahl der Flüge und Passagiere reduzieren, um lange Warteschlangen von Reisenden zu vermeiden. Der Airport habe die Fluggesellschaften und Reiseagenturen bereits darüber informiert, „dass es notwendig ist, die Zahl der Reisenden zu begrenzen, die vom Flughafen jeden Tag abfliegen“, hatten die Betreiber des niederländischen Flughafens vergangene Woche mitgeteilt. Grund sei ein Personalmangel bei den Sicherheitskontrollen, erklärte die Flughafenleitung. Dieser Personalmangel hatte bereits in den vergangenen Wochen in Amsterdam-Schiphol für lange Warteschlangen gesorgt.

Andere europäische Flughäfen haben mit dem gleichen Problem zu kämpfen. In Folge der Aufhebung der Corona-Beschränkungen erwartet Schiphol nach eigenen Angaben 60 Millionen Passagiere in diesem Jahr, im Vergleich mit 25,5 Millionen im Jahr 2021. Die Entscheidung zur Reduzierung der Zahlen sei „schweren Herzens“ getroffen worden, erklärte Flughafenchef Dick Benschop.

Welche Rechte haben Passagiere bei Flugausfällen?

Bei einem Flugausfall haben Passagiere das Recht auf einen Ersatzflug oder die Erstattung des Ticketpreises. Hat die Fluggesellschaft den Fluggast weniger als 14 Tage im Voraus informiert, können Kunden für einen Flugausfall eine Entschädigung fordern. Nach EU-Fluggastrechte-Verordnung sind dies je nach Flugstrecke zwischen 250 und 600 Euro Entschädigung pro Person.

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Schwieriger wird es bei Umbuchungen von Flügen. So berichtete ein Eurowings-Kunde, der einen Flug am Freitag nach Polen und am Sonntag zurück gebucht hatte davon, man habe den Hinflug ebenfalls auf den Sonntag gelegt. Der Rückflug war durch die Verlegung nur 35 Minuten nach der geplanten Ankunft. „Ich wollte bestimmt nur 35 Minuten am Flughafen in Krakau verbringen“, spottete der erboste Eurowings-Kunde via Twitter. (mit dpa, afp)