Burscheid – Die Verödung der Kirchenkurve treibt alle Burscheider Fraktionen um. Entsprechend engagiert war die Diskussion nun im Hauptausschuss im Haus der Kunst. Einstimmig votierte das Gremium für den Antrag der Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“, dort einen regelmäßigen Bauernmarkt einzurichten.
Zusätzlicher Impuls
„Der seit etlichen Jahren erfolgreich jährlich veranstaltete Bauernmarkt hat sich sowohl bei dem hiesigen als auch beim überregionalen Publikum bewährt und stößt jedes Jahr auf große Resonanz. Er stellt die perfekte Kombination von Verkauf und Handel, Kulinarik und Gastronomie dar“, erklären die Grünen. Für den örtlichen Handel sei es ein zusätzlicher Impuls. Darin war man sich einschließlich der Verwaltung und Bürgermeister Stefan Caplan einig. Doch dämpfte er die Erwartungen dahingehend, dass es schwierig werden dürfte, die regionalen Erzeuger zu einem regelmäßigen Markt in der Kirchenkurve zu bewegen. Bauer Frank Paas habe ihm vermittelt, dass sie eher nicht kämen. Aber es werde noch einmal mit den Beschickern gesprochen.
Wenig Personal, viele Termine
Die Probleme liegen beim Personal und dem Terminkalender. Regionale Produkte sind gefragt, viele Kommunen haben einen Bauernmarkt auf der Wunschliste.
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Fraktionschef Gerd Pieper von der UWG machte aus seiner Skepsis kein Geheimnis: „Wir haben schon so viele Märkte ausprobiert und das war nichts, es braucht einen Ankerpunkt. Aber wer soll denn in die Kirchenkurve runterlaufen?“ Klaus Becker, Fraktionschef der SPD, ließ solche Argumente nicht gelten. „Solche Antworten machen alles kaputt.“ Die SPD hatte jüngst einen Samstagsmarkt wie in Leichlingen angeregt, das Bündnis für Burscheid in der Vergangenheit einen Feierabendmarkt. Becker plädierte dafür, dass die Fraktionen gemeinsam einen Markt auf den Weg bringen sollten, denn die Ortsmitte Burscheids brauche eine Belebung, Impulse.
Kleine Ladenlokale
Die SPD hatte zudem finanzielle Förderung für die Ansiedlung neuer Gastronomie angeregt. Caplan konnte berichten, dass die Gespräche, die auch in Zusammenhang mit dem Entwicklungskonzept laufen, schwierig seien. Die Crux: Die Ladenlokale sind sehr klein, für den Einzelhandel oder Gastronomen seien die Flächen daher oft nicht attraktiv. Seiner Auffassung nach, so Caplan, geht der Trend in Richtung Dienstleistung, wie zum Beispiel Maklerbüros. Corona dürfte den Trend beschleunigt haben.
Gespräche mit Eigentümern
Caplan plädierte dafür, „alles auszuprobieren“, was der Verödung der Kirchenkurve entgegenwirken könne. Allerdings gab er auch zu Bedenken, dass „allein die Eigentümer entscheiden, welche Geschäfte reinkommen.“ Gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderin Diana Papierz führe er intensive Gespräche mit den Eigentümern.