Leverkusen – Er stand auf dem Michaelsweg in Küppersteg, schaute auf die aufgerissene Straße neben sich und entschied, es bildlich auszudrücken: „Wir müssen zusehen, dass wir die Gigabyte unter die Erde bekommen“, sagte OB Uwe Richrath im Angesicht der Baustelle. Und spielte damit auf die Glasfaserleitungen an, die derzeit hier im Erdreich versenkt werden. Die verlaufen in Abzweigungen hin zu jedem anliegenden Haus – und stellen den dort lebenden Menschen einen Internetanschluss erster Güte zur Verfügung. Noch schneller. Noch leistungsstärker. Noch stabiler.
Guter Internetanschluss ist wichtiger denn je
Nicht zuletzt die Pandemie habe ja gezeigt, wie wichtig ein guter Anschluss an die digitale Welt sei. Für Unternehmen. Für Schulen. Für Privathaushalte. Homeoffice, Homeschooling, virtuelle Konferenzen – all das spiele plötzlich eine noch größere Rolle als zuvor. Und werde dies auch in Zukunft tun, betonte Ulrik Dietzler von der EVL. Die städtische Tochtergesellschaft stellt jene Kabel zur Verfügung, die letztlich von den Telekommunikationsunternehmen bespielt werden.
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Gefördert vom Bund werden somit derzeit und im kommenden Jahr 1376 Haushalte, 214 Unternehmen und 34 Bildungseinrichtungen der Stadt ans Breitbandnetz angeschlossen – in Küppersteg, Bürrig, Bergisch Neukirchen, Hitdorf, Rheindorf und Opladen. Insgesamt werden dafür 82 Kilometer Kabel unter der Erde verbuddelt. „Und dann haben wir eine Technologie zur Verfügung gestellt, die in den kommenden 15, 20 Jahren der Maßstab sein wird“, betonte Dietzler.
Stadtweiter Ausbau ist noch unklar
Geplant ist es zwar, irgendwann alle Haushalte und Einrichtungen in Leverkusen mit dieser neuen Technik auszustatten. Aber wann das sein werde, könne noch niemand sagen. Klar ist nur: 2023 sollen zunächst weitere 2000 Hauhalte folgen. Die aktuelle Aktion richtet sich an Leverkusenerinnen und Leverkusener, die sich bei einer Umfrage vor zwei Jahren übrigens explizit dafür ausgesprochen hatten, ihre heimischen Netzwerke an die modernen Glasfaserkabel anschließen zu lassen. Die Kosten belaufen sich auf fast 15 Millionen Euro – 7,5 Millionen davon kommen aus dem Fördertopf, 6,4 von der EVL. Die Kommunikationsunternehmen zahlen für die Technik, die sie zur Verfügung stellen, 446 000 Euro.