- Ein Brand im Leverkusener Chempark hat in der Nacht zu Sonntag zu einem Großeinsatz der Feuerwehren von Köln und Leverkusen geführt.
- Die Bevölkerung wurde über Radiodurchsagen aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten, Klimaanlagen abzuschalten und die Gebäude nicht zu verlassen.
- Mittlerweile gibt es Entwarnung. Die Messwerte blieben unterhalb der Nachweisgrenze.
Leverkusen – Ein Brand im Leverkusener Chempark hat in der Nacht zu Sonntag zu einem Großeinsatz der Feuerwehren von Köln und Leverkusen geführt.
Das Feuer war am Samstagabend gegen 20.30 Uhr aus bislang unbekannter Ursache bei Umfüllarbeiten in einem Gebäude des Unternehmens Momentive Performance Materials ausgebrochen, in dem Siloxane und Lösungsmittel umgefüllt werden. Personen kamen dabei nicht zu Schaden – niemand wurde verletzt, niemand vermisst.
Durch das Feuer gab es eine starke Rauchentwicklung. Eine Wolke zog, von Wind aus östlichen Richtungen angetrieben, über den Rhein in Richtung der nördlichen Kölner Stadtteile Merkenich, Rheinkassel und Langel. Dort wie auch in den am Rhein gelegenen Stadtteilen Leverkusens wurde Sirenenalarm ausgelöst. Die Bevölkerung wurde über Radiodurchsagen aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten, Klimaanlagen abzuschalten und die Gebäude nicht zu verlassen. Der Schiffsverkehr auf dem Rhein wurde vorübergehend eingestellt.
Während im Werksgelände des Chemparks 175 Feuerwehrkräfte im Einsatz waren und auf zwei Stockwerken den Brand bekämpften, waren insgesamt acht Luftmessfahrzeuge in der Umgebung unterwegs. Die in dem betroffenen Betrieb verwendeten Stoffe gelten laut Aussagen des Chempark-Betreibers Currenta als toxikologisch unbedenklich.
Die Messungen des Chempark-Luftmesswagens, der Berufsfeuerwehren Leverkusen und Köln sowie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) zeigten keine Auffälligkeiten. Alle einschlägigen Messwerte blieben unterhalb der Nachweisgrenze.
In den angrenzenden Stadtteilen war ein Brandgeruch wahrzunehmen. Die mancherorts niedergegangenen Rußflocken werden untersucht. Sie sollten sicherheitshalber nicht angerührt werden. Für die Bevölkerung ist unter Telefon 0214/30-99333 eine Info-Hotline geschaltet.
Das Feuer ist seit 3.30 Uhr gelöscht, die Arbeiten der Werks-, Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren, die vom Malteser Hilfsdienst und dem Deutschen Roten Kreuz begleitet werden, dauern an. Die Warnung für die Bevölkerung wurde am frühen Morgen gegen 4 Uhr aufgehoben.
Geringe Menge Löschwasser gelangt in den Rhein
Da gewaltige Mengen an Löschwasser zum Einsatz kamen, reichten die dafür bereitstehenden Auffangbehälter nicht aus und ein Bruchteil dieses Wassers geriet in den Rhein. Vorsichtshalber wurde Rheinalarm ausgelöst. Die Produktion in anderen Firmen des Chemparks Leverkusen wurde nicht beeinträchtigt.
In der Nacht hatte auch die Stadt Köln in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, dass nach Messungen an insgesamt 14 Messpunkte, die Werte für die untersuchten „Stoffe Kohlenmonoxyd, Blausäure und Nitrose Gase unterhalb der Nachweisgrenze der Messinstrumente“ lagen.
Zuvor hatte auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Warnung herausgegeben und die Installation der Warn-App "NINA" empfohlen.
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