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Berufskolleg OpladenLeverkusener Rat wünscht Neubau am Bahnhof

Lesezeit 3 Minuten
Das Berufskolleg in Opladen ist in keinem guten Zustand mehr.

Das Berufskolleg in Opladen ist in keinem guten Zustand mehr.

Der Stadtrat beschließt für das Berufskolleg die Verlagerung des Standortes. Allerdings hat er nicht die alleinige Entscheidungsgewalt.

Wenn es nach der Leverkusener Stadtpolitik geht, wird das Opladener Berufskolleg (BKO) von der Stauffenberg weg in einen Neubau im Westteil der Neuen Bahnstadt neben dem Busbahnhof umziehen. Allerdings hat Leverkusen nicht allein das Sagen. Im Berufsschulzweckverband haben auch Leichlingen, Burscheid, Langenfeld und Monheim mitzureden.

Und aus Langenfeld und Monheim kamen bislang eher kritische Anmerkungen zu dem relativ teuren Neubauprojekt. Ein Baubeschluss liegt somit noch nicht vor. Den müsste die Verbandsversammlung einstimmig treffen.

Erforderlich geworden ist eine Erweiterung und Umstrukturierung der BKO-Räume durch die Umsetzung des schon 2012 beauftragten Berufsschulentwicklungsplanes, der nunmehr vorsieht, die technischen Bildungsgänge in Opladen zu konzentrieren, die Bereiche Gesundheit und Soziale dagegen im Geschwister-Scholl-Berufskolleg an der Bismarckstraße. Dafür wäre in Opladen ein umfangreicher Umbau mit Sanierung im Bestand nötig oder eben ein Neubau.

Alles zum Thema Uwe Richrath

Schule und externe Berater rieten zum Neubau. Aufgrund der besonderen Ausstattung für die technischen Fächer wäre eine Auslagerung des Unterrichts in Container nicht möglich und würden ständige Umzüge den Schulbetrieb enorm stören. Diverse Mehrkosten wären nicht verlässlich kalkulierbar.

Mit architektonischem Anspruch

Während eines Neubaus, der nun an der Südseite des Opladener Busbahnhofs entstehen soll, könnte der Unterricht an der Stauffenbergstraße vorerst weiterlaufen. Am Ende soll ein bedarfsgerechter und zeitgemäßer Schulbau herauskommen, der überdies mehr als ein reiner Zweckbau sein, sondern mit seiner architektonischen Gestaltung die künftige Schülerschaft wertschätzen soll, so die baupolitische Sprecherin der CDU, Ina Biermann-Tannenberger, in der Begründung eines Zusatzantrages. Und auch Markus Pott (Opladen plus) betonte, dieser Schlussstein für die Bahnstadt verdiene eine besonders gute Planung.

Gegen das Neubauvorhaben stimmte am Ende allein Benedikt Rees (Klimaliste), der dessen Notwendigkeit in Zweifel zog. Das Gebäude sei erst vor Kurzem aufwendig energetisch saniert worden und sei weitgehend intakt. Überdies sei der angedachte Neubau allzu sehr auf Leverkusener Bedürfnisse ausgerichtet.

Die anderen beteiligten Kommunen im Zweckverband würden das bestimmt nicht gut finden. Sollte es allerdings zum Abriss der Betonlandschaft an der Stauffenbergstraße kommen, wäre dies ein guter Standort für die neue Feuerwache Nord, so Rees.

OB vernimmt positive Signale

Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) widersprach dieser Darstellung. Der in Opladen angesiedelte Ausbildungsbereich benötige dringend eine passende Raumstruktur und zeitgemäße Ausstattung. Aus den Nachbarkommunen habe er dazu positive Signale vernommen. Es gehe auch nicht um einen städtebaulichen Höhepunkt für Leverkusen, sondern um den bildungspolitischen Inhalt, um die Profilierung des Opladener Berufskollegs und die Bildungschancen der Schülerinnen und Schüler.

Ähnlich wertete es Gerhard Wölwer (Die Grünen). Er habe mit der Schulleitung das Berufskolleg besichtigt, und so könne es nicht bleiben. „Die Technik und Arbeitssicherheit befinden sich auf dem Niveau der 1960er Jahre.“ Allerdings warnte er auch vor überzogenen architektonischen Ambitionen: „Wir sollten nur die Grundsatzentscheidung heute treffen und keine Verzierungen auf die Torte packen.“ Sonst könne es in der Tat zu Verstimmungen in den anderen beteiligten Städten kommen.

Die in die Zweckverbandsversammlung entsandten Vertreter des Rates sind nunmehr beauftragt, dort für die Neubau-Lösung zu stimmen. Außerdem soll die Stadtverwaltung einen Architekten-Wettbewerb für die Gestaltung des Schulneubaus ausschreiben und Gespräche mit dem Investor Cube Real Estate über einen Verwaltungsstandort in dessen alsbald startenden Projekt Bahnhofsquartier aufnehmen. Der Gedanke, auf dem jetzt für das Berufskolleg bestimmten Grundstück einen Verwaltungsneubau als Ersatz für die abgängigen Bauten an der Miselohestraße zu errichten, ist damit vom Tisch.