Edelrath-Uppersberg-NeuenhausMit Schubkarren rund ums Festzelt in Schlebusch
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Leverkusen – Der Regen pausierte am Samstag, als drei Männer mit Schubkarren aufgeregt in den Startlöchern standen. Um die Strecke herum blickten Zuschauer, ganz vorne dabei freudige Kinder, gespannt auf die Teilnehmer. Der Grund für den Trubel, war das Schürreskarrenrennnen auf der 95. Edelrather Kirmes, die nach zwei Jahren Corona-Pause wieder stattfand. An den Start gingen Mannschaften der drei befreundeten Vereine: Die Karnevalsgesellschaften Grün-Weiß Schlebusch, Rote Funken Leverkusen und die Veranstalter von der Gesellschaft Erholung.Dickmänner verspeisen, Kartenturm bauen, Puzzle lösen – die drei Teams a vier Teilnehmer wurden bei ihrem Staffellauf vor verschiedene Herausforderungen gestellt. Nach eifrigen Aufholjagden gingen die Gastgebenden von der Gesellschaft Erholung als Sieger hervor.Ein Stolperer kostete die KG Grün-Weiß Schlebusch den zweiten Platz. „Wir sind zwar nicht die Fittesten, aber dafür die Lustigsten“, witzelten die Mitglieder im Nachgang.
Das traditionelle Seifenkistenrennen gibt es nicht mehr, zum Bedauern einiger Anwesender. Dafür wurde das Schürreskarrenrennen, das schon lange Teil der Kirmes ist, zum Teamsport ausgebaut. In diesem Jahr beschränkte sich das Rennen um den Bereich um das Festzelt.Durchaus mehr sportlichen Elan forderten die Schubkarrenrennen in früheren Jahren, die über alle drei Oberschlebuscher Dörfer Uppersberg, Neuenhaus und Edelrath führten. Damals wurde auch viel mehr Schnaps getrunken, wissen die Beteiligten.
Verständnis für das Ausbleiben des Seifenkistenrennens war da: „Man vermisst es schon. Aber es ist auch mit sehr viel Aufwand verbunden und wenn das Wetter schlecht ist, muss man alles gleich abblasen. Auch die Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft“, erzählte Udo Hölzer von der Gesellschaft Erholung.Der Pressesprecher des Vereins, Tim Feister, blickte zufrieden und stolz auf den Auftakt der Kirmes: „Es gibt nur noch wenige Vereine, die so lange Traditionen aufrechterhalten. Wir haben bisher alles überstanden und können jetzt die 95. Kirmes feiern.“Trotz der widrigen Wetterbedingungen zog es einige Besucher an, die meisten davon Mitglieder der anwesenden Vereine. „Alles wie früher. Keine Kirmes ohne Regenwetter“, merkte Klaus Gelker an. Er sprach aus Erfahrung, ist 52 Jahre Mitglied im Verein. Die Prognose traf definitiv zu.
Zum Abend hin konzentrierte sich das gesellige Beisammensein aber sowieso im neuen Festzelt. Die grün-weiße Schlebuscher Tanzgruppe trat auf und Andreas Konrad und die Kölner Band „Lupo“ spielten Musik.
Der Sonntag steht ganz im Zeichen der Tradition: mit einer Messe und dem Frühshoppen und der legendären Verlosung mit „Mr. Farbe Egal“ alias Josef Weber. Die Gesellschaft Erholung kann zufrieden sein, das Vereinsleben kann nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder aufatmen.